Die Degeneration der Nation
EFZQRST
Ein Theaterstück. Das abschließende Werk des Schwarzen Kreises. "Sprachlich brillant, ideologisch fesselnd und elegant zwischen Nonsens und Mystik schwebend" (-Prof. Shimon Levi)
Von:
(Quelle)
Darsteller: E, F, Z, Q, R, S, T [Buchstabe auf der Kleidung]



Erster Akt - Der Anfang


Erste Szene: "Aus der Tiefe rufe ich"[Das Versteck unter dem Ghetto]

E: Hier im vergrabenen Bunker - dessen Himmel Erde ist
Hier im verborgenen Loch ein Gerechter - dessen Träume Bosheit sind
Ein wandernder Stock - ist der Stab des Krieges
Unter dem sterbenden Ghetto -
F: Die Shoah aufhalten!
E: Die Zeit ist gekommen bis zur Seele - tiefer als das Bewusstsein selbst
F: Hier ist Wiegenliedzeit - die den Himmel im Traum zerreißt
Tief wie der Untergrund -
E: Unter dem Schrecken
[Licht auf dem bisher dunklen Bett des Rebben]

Z[sitzt auf dem Bett]: Schüler, der Geheimdienst über die Oberen - ist zusammengebrochen
Keine Antworten und keine Macht - jenseits der Barrikade
Die Dunkelheit ist vollkommen, die himmlische Stille - unfassbar
Wir wurden schlafend gefangen -
Unten bei den Unteren
Auge, Leiter der Seherabteilung, was wurde seitdem gesehen?
E: Nichts, ehrwürdiger Rebbe - die Vision ist durchbrochen
Keine Geheimnisse zu enthüllen - das Mysterium ist verschwunden
Die Zukunft ist ganz versperrt - wir sind ausgesperrt -
Und die Bücher haben aufgehört zu funktionieren
Sogar die Namen Gottes wurden wie Passwörter ausgetauscht
Gebete steigen nicht auf - Erkenntnisse fallen nicht herab
Alle Buchstaben sind zufällig - und die Wege sind zerbrochen
Die Himmel sind nicht mehr nach Sephiroth gebaut

Z: Mund, Chef der Abhörabteilung, oberster Interpret - was hast du zu sagen?
F: Verhängnis - und Verwirrung
Mit unendlicher Geduld sammelten wir Zeichen in der Dunkelheit
Generationen des Exils verbanden Buchstabe mit Buchstabe, Nachtfragmente, Informationskrümel -
Und nun
Die Lehren wurden enthüllt - in ihrer Nacktheit, doch ihre Blöße wurde nicht gesehen
Sondern ihre Knochen - das Geheimnis ihres Wissens wurde nicht versteckt sondern begraben
Denn das Verborgene kam von oben - aber die Überraschung kam vom Satan
Schale in Schale - die Überraschung kam
Überraschend!
Z: Was?
F: Die Wurzel der Shoah ist: Das Staunen
War das, was wir suchten, das schreckliche Geheimnis -
Das wir nicht zu sehen wussten?
Die andere Seite wusste zu arbeiten
Als wir uns umsonst mühten, Erlösungshinweise in den Nächten zu entdecken
Er schuf ein Geheimnis, furchtbar - groß wie das Exil - am helllichten Tag
Niemals wird es entschlüsselt - ein unverständliches Wunder
Und wir wurden als hohle Schale entlarvt
Blinde, die in ihrem Keller weißes Licht suchten
Durch Tasten! Oh weh, die Dummheit
Und das Geheimnis -
Dass es kein Geheimnis gibt
Z: Still!
Mund, halt deinen Mund. Du bist in eine Grube gefallen - hör auf zu graben
Sollen wir in Zeiten der Not einen Turm errichten - zur Tiefenbohrung des Versagens der Torah
Über dem Mund gähnt ein Abgrund - offen?
Überraschung ist kein Irrtum, Informationslücke - sie ist Sünde der Erkenntnis, Aufblähen des Apfels
Sie ist keine intellektuelle Dummheit, sondern Versagen des Geistes
Daher auch hier die Antwort -
Resch, Leiter der RST-Intelligenz, was entzifferst du?
R: Unser Rabbi, wir sind zum Anfang zurückgekehrt -
Und in der Erde diesmal Noahs Arche
Denn in den Himmelsfirmamenten erstickten Lehren - ertranken Seraphim
Alle Quellen sind verbrannt, die Punkte erloschen - alle Linien tot
In der Himmelsflut wurden sie verwirrt, dort verwirrt, verrückt
S: Geräusche wurden aufgefangen...
R: Ssscht!
T: Unheilige
S: Und vielleicht ein bisschen...
T: Dumme
R: Taw und Schin!
Z: Was sagten sie dort?!
R: Nichts
Z: Verschlossene Geheimnisse? Auge und Mund werden die versiegelten Codes entschlüsseln
R: Nur Gekritzel im Netz, irgendwas Gerechtes murmelt, beunruhige nicht deinen Kopf, Gerechter
S: Ein bisschen Geplapper...
T: Eier
Z: Schalen? Und Funken?
S: Eher wie herabgefallene Reste...
R: Unter den Flügeln der Schechina!
T: Federn
Z: Taw, Geheimnisgrube, dass kein Tropfen verloren gehe, spuck aus was aufgenommen wurde! Von Alef bis Taw
T: Gott hat einen Schwanz
Z: Schwanz?! Das ist eine kabbalistische Revolution
T: Im Garten Eden laufen Hunde herum
Z: Engel als Hunde? Sieh, die heiligen Tiere degenerieren - wie die Gesichter der Generationen, von oben nach unten spiegelt sich die Geschichte
T: Eine weitere Sephira wurde enthüllt, über der Krone - ein Vogel
Z: Durchbruch in der Ursprungsforschung! Was ist mehr als unendliches Licht - unendliche Finsternis?
T: Eine neue Torah kommt von oben herab -
Z: Rettung, die Torah der Erlösung!
T: Torah she-be'al af [Mündliche Torah der Nase]
Z: Eine wichtige Entwicklung, sogar bewegend, obwohl geschrieben... im früheren Gott -
T: Statt Lichter in Gefäßen fließt Blut
Z: Sehr tief - urzeitliches Rot - zur Dunkelheit des Universums selbst! Denn im Bilde des Menschen -
T: Der Thron der Herrlichkeit - eine Toilette
Z: Verzeihung, seine Herrlichkeit? Was bedeutet das?
T: Wasser fällt im Richterstuhl. Tikkun der Gefäße - Installationsarbeit. Gebete - Niagarafälle
Z: Großer Gott, furchtbarer und schrecklicher Gott!
S: Und die Geräusche! Verflucht seien die Frevler - von den Stimmen vieler Wasser, mächtiger als Meeresbrandung -
R: Gut, genug!
S[wie ein Kantor]: - M-m-mächtig in der Höhe ist der Herr
R: Schin, Taw, schweigt beide jetzt, ihr werdet noch Kof aufwecken! Ehrwürdiger Rabbi, im Namen der Torah -
T: Anstelle des Menschen, am achten Tag der Schöpfung -
Z: Gibt es einen Tag in der Woche nach dem Schabbat, der verborgen wurde?
T: Der das nächste Jahrtausend nach der kommenden Welt ist -
Z: Gibt es ein Zeitalter nach dem Menschen?
T: Eine neue Kreatur - ein deutsches Uhrwesen, dessen Blut Codes sind, dessen Fleisch Buchstaben und dessen Knochen Torah-Erbgut sind - präzise Gebote sind Betriebsanweisungen, die Shoah - Zerbrechen der Lichter, das Judentum nach dem Ende der Welt, ein großer Cyborg, kundig in der Lehre des Versteckten
R: Haltet alle den Mund!!

Q: Golem
R: Gott erbarme sich, er ist erwacht
Q: Das Ende
R: Seht was ihr getan habt
Q: Vollbracht
[Das Kind Q liest und blättert die ganze Zeit obsessiv in einem Buch auf dem Boden]
Z: Kof, mein teurer Sohn, ich weiß nicht ob du weißt... Du verstehst, mein einziger Sohn... Verstehe, mein Liebling...
[Q ignoriert ihn]
R: Eine hohe Seele
F: Auf dem Boden
E: Kleiner Kof, Kleinkind, was steht geschrieben, was hast du gelesen, Kleiner
F: Das Kind ist eindeutig ein Genie
E: Liest Raschis Kommentar seit einem Jahr
F: Das Würmchen
E: Studiert die Geonim und den Talmud -
F: Seit zwei schrecklichen Jahren
E: Den heiligen Sohar - seit drei Jahren
F: Aber der Kopf?
R: Der schmächtige Schüler ist ein gewaltiger Fleißiger
F: Der Rabbi ist immer bescheiden bezüglich seines Sohnes
E: Liest mit Lichtgeschwindigkeit
R: Verschlingt Buch um Buch
F: Und was erzählt er danach?
E: Weniger
R: Füllt seinen Bauch mit Talmud und Dezisoren, statt mit Spielen, bläht sein Gehirn auf - nicht seinen Bauch mit Süßigkeiten
F: Versprach einen Messias - kein Erbe und keine Melone, aber Kopf - eine Wassermelone
Q: Papa Putz
Z: Er nannte mich Papa!
R: Mund, das ist nicht schön. Das Kind ist definitiv besonders
E: Was hast du erwartet, Mund, von einer Seele nicht von dieser Welt? Dass sie sich hier auf Erden nicht quälen würde?
F: Unter... der Erde
Z: Er hat Recht!
R: Mund murrt nur, Rabbi, lässt etwas Dampf ab, unter uns. Dieses Kind wird noch seinen Mund öffnen - und die Münder der Verleumder seines Vaters stopfen
E: Dieser kleine Äffchen, groß wird das schweigende Kind werden -
Z: Mund spricht wahr, ist präzise! All unsere Berechnungen zeigten, dass die Stunde nah ist - und siehe da, keine Rettung und keine Erlösung, Shoah. Das Ende der Rechten - und siehe da das Ende unserer Rechten. Die Tage des Messias - der Messias wird sterben. Das Kind überhaupt... wird es wachsen? Für welche Zukunft ist es gedacht, worüber reden wir - das Judentum hat sich nicht vorgestellt, in den schlimmsten Albträumen - und wir stehen staunend
S: Von Shoah?
T: Und rattern
R: Ruhe!
Z: Die Deutschen - und die Hirten! Die Hunde über uns oben suchen, wir sind in einer endlosen Nacht eingesperrt, ohne Horizont - nicht einmal einen spirituellen. Wahrlich unsere Krankheit trug er, und unsere Träume - mein Sohn
E[umarmt Q, der kurz vom Buch aufblickt und ihn verwundert ansieht]: Armes Äffchen, verstehst du deinen Vater, ja?
R: Wenn er nicht verstummt wäre - dann wäre das erstaunlich. Es gibt keine Worte für die Finsternis - für das Ende der Dinge und das Ende der Nächte und das Aufhören der Buchstaben - im Gang der Schließung. Wir sind am Ende angelangt - an der Schwelle der Sprache einen Schritt vor dem sprachlichen Abgrund -
T: Kleiner Armer!
F: Wenn man versucht, das Ende dreist zu erzwingen - ist es ein Wunder, dass die andere Seite das Gesicht wechselt - und eine lange Zunge herausstreckt?
Z: Ja, wir haben die Stunde verpasst, sind zu weit gegangen. Selbst wenn wir jetzt die Himmel mit Flehen zerreißen und die Deutschen aufhalten - wurden wir schon in der spirituellen Shoah besiegt
T: Die Hunde riechen Juden, wir dürfen nicht einmal stinken
R: Unser Lehrer, bitte - wenn wir im RST-Team keine Kommunikation herstellen können, müssen wir trotz des schweren Verbots und der schrecklichen Gefahr - zurück zur Post - Taube
E: Eine in das Land des Verhängnisses versunkene Arche - braucht zum Himmel ein Fenster - bitte!
Z: Und wenn der Abend schwarz wird und ich nicht zurückkehre - und wenn ich als schwarzer Rabe zurückkehre?
R: Wir werden hier helfen. Team EF und Team SRT - werden dich wie ein dienender Engel bewachen
Z: Und Kof, für den ich mehr als alle schuldig bin, was wird aus ihm in der Welt?
F: Ich werde für ihn bürgen - von meiner Hand sollst du ihn fordern
Z: Du?
F: Den Satan - besiegt man nicht ohne seinen Boss, kleiner Tipp. Die Hölle kam zu uns - du musst zur oberen Welt aufsteigen, die Lösung für die Endlösung - ist die unendliche Lösung. Wir haben keine Erlaubnis es zu versuchen - und keine Erlaubnis es nicht zu versuchen
T: Ich werde alles aufnehmen was du ausspuckst
R: Sie können Visionen stoppen, Abhören blockieren, in Lager einsperren, Verschlüsselungen verbieten -
S: Aber noch wurde kein Sohn des Satans geboren - der nicht im Bett zu schlafen erlaubt
E: Träume!
Q: Tod


[Sie singen das Wiegenlied und drehen sich um das Bett, während Z darauf einschläft, sich mit einem Tallit als Decke zudeckt, während Q weiter obsessiv auf dem Boden sitzt und im Buch blättert]

Wiegenlied

R: Selig die Träumenden die nicht erwachen - denn sie werden ihren Bruch nicht sehen
Selig die Kinder die nicht groß werden - denn sie werden die Blöße ihrer Väter nicht sehen
Selig wer die Shoah nicht sah - selig die in ihrer Sünde starben
S: Darum schlaf Gerechter, vergiss die Last der Genialität -
Und sein schrecklicher Waldau, schlaf Gerechter - nichts wird mehr rechtfertigen
Den Tag, keine Vergangenheit wird mehr den Traum halten
Der nicht verdrängt dass es keine Zukunft gibt, nichts wird mehr alt sein -
Darum schlaf Gerechter
T: Schlaf Rabbi - denn das Rot kam vor Dunkelheit und Licht
Ein Küken kehrt nicht zum Nest zurück - denn das Gas ist geistiger als der Vogel
Versagen vergiss, Waise erinnere nicht -
Kann dein Herz begraben
Dass Erinnerung vergeht, aber nicht Traum -
Und die Leere in dir wird zur Sünde
E: Wenn deine Sünde zur Leere wird, und die Dunkelheit zur Erlösung
Wenn nicht Menschenröte sondern Finsternis - und der Schatten Rettung
Wenn das Wesen des Schweigens - über das Sprechen aufsteigt, schlaf ein
Und ein einsames Kind - im Buch verschließt - über dir das Exil
F: Wer ist der Mann durstig nach Himmel - er wird noch Exil trinken
Der in das Vergessen der Barmherzigkeit späht - er erblindet um zu offenbaren
Selig wer in der Finsternis der Tage das Licht der Nächte findet
Q[immer leiser, wie ein Echo]: Buchstabe Buchstabe Buchstabe Buchstabe Buchstabe Buchstabe...



Zweite Szene: "Und die Grube war leer, kein Wasser war darin - aber Schlangen und Skorpione waren darin"[Grund der Grube]

Schlange: Ssssch... ich rieche. Es gibt im Dunkel - einen Gast
Skorpion: Ach, Schlange, geh zurück zum Schnarchen. Das Schwarz ist geschmeidig, aber hier ist ein Loch - keine Luft
Die Grube ist leer, Generationen sind vergangen
Schlange: Teurer Skorpion, er ist nah - ich spüre es
Skorpion: Am Grund gibt es nichts Neues. Schlangenkopf, in Träumen. Dort beißt er
Aber hier, von unserem Grubengrund - steigt nur ein Tunnel zum Nachthimmel auf, die Sternenmine. Und ihr Sternzeichen - ist schlecht
Schlange: Jahre sehnte sich die Grube, trocknete aus wie beschämende Sünde - es gibt hier einen Mann
Skorpion: Der nicht schweigt! Der Messias selbst wird nicht kommen. Quatsch
Schlange: Mit lebendigem Ohr höre ich ein Flüstern...
Josef[plötzlich beleuchtet schlafend, die Schlangenzunge in seinem Ohr, unterdrückt ein Lachen]: Haha... Dummkopf
Schlange: Die Grube bebte, wurde erregt, erschüttert -
Josef: Genug mit der Zunge gebohrt, nicht lustig, lass mich schlafen...
Schlange: Ein Loch im Kopf des Gesuchten -
Josef: Du weckst einen hochrangigen Träumer, Bursche
Schlange: Zurück, zurück zum Tatort! Erinnerte sich an den Abstieg der Neigung - grausam, aber aufrecht -
Skorpion: Bruder im Frevel! Jo, was für ein Spaß, die Grube hat sich nach dir gesehnt - Josef!
Schlange: Stechen oder beißen?
Skorpion: Wer zuerst schreit!
Schlange: Ich fand ihn zuerst, flüsterte nur, unfair!
Skorpion: Fair such im Paradies! Ich hab Josef gefangen
Schlange: Deinen Bruder verkaufst du für einen kleinen Stich ins Herz?
Josef: Genug gestritten, es gibt für alle genug. Besser schon die Hölle als das "perfekte" Paradies
Skorpion: Er weint nicht?
Schlange: Und ruft nach seinen Brüdern, fleht?
Skorpion: Was ist es dann wert?
Josef: In der Tat, alles war vergeblich
Schlange: Weißt du Josef - es tut sehr weh
Skorpion: Brennt!
Schlange: Der Stachel wächst wie ein Baum in dich hinein - und schwillt wie ein lebendiger Apfel. Und dann kommt die Erkenntnis - und ihr Schmerz wird wissen
Skorpion: Du schreist Papa Papa! Und Mama ist tot, wie beschissen
Schlange[fährt mit der Zunge über das gestreifte Gewand]: Bedeckt, ringsum ignorieren dich alle - in ägyptischer Mumiengleichgültigkeit - von allen Seiten begraben sie, in Gefängniskleidung, befleckt wie Betrug. Und alle großen Träume - verschwinden
Skorp: Und nichts brennt wie der Verzicht der Jugend. Was hätte sein sollen - wird niemals sein. Verstehst du?
[Sie packen ihn]
Schlange: In deinen Geist steigt das Gift, und in dir fällt der Wasserfall der Zerstörung. Du bereust Hoffnungen - zwischen Schmerzen. Verlorene Träume finden sich in dir als nächtliche Weisheiten - nach den Taten. Und der Preis der offenbarten Erkenntnis war letztendlich - all deine geheimsten Wünsche
Skorpion: Das Ende ist der Stachel der Tage, Jossi
Schlange: Und was verdecken sie? In dir ist das Loch, du bist die Grube - und das ist das Geheimnis -
Hohl sind alle Nächte
Z[Stimme von oben]: Nein, nein!!
Skorpion: Was, wer ist da?
Schlange: Die Grube spricht! Und erschaudert - wie eine verschluckte Zunge - mein Schwanz
Skorpion: Was für ein Prophet. Wer ist da oben?
Josef: Hilfe! Sie kommen um mich rauszuholen, zu hören -
Skorpion: Sicher! Was gibt's Neues, Bruder, wie geht's?
Schlange: Sie haben dich längst vergessen - in der Zeit!
Skorpion: Und außerhalb des Raums...
Schlange: Vertrieben wie ein Jude, nicht wahr Josef?
Josef: Noch nicht endgültig, aber keine Zeit. Denn der Traum, wie die obere Welt, ist die unendliche Lösung -
Skorpion: Er ist von den Gleisen abgekommen!
Josef: Das heißt Raum außerhalb der Zeit - und das schwarze Loch ist zwischen ihnen ein Rohr -
Skorpion: Aus dem werden wir dich verkaufen - in bar
Josef: Hol mich raus, Gerechter, man muss warnen -
Z[vom Grubenrand, für sie unsichtbar]: Gerecht betont auf der ersten Silbe - nicht auf der letzten
Skorpion: Noch ein Nervensäge, zum Teufel
Schlange: Diese schreckliche Stimme!
Skorpion: Und Würstchen

Josef: Dringend! Wanderer, geh nicht. Wandernder Jude -
Neige dein Ohr - und steige aus der Grube der Wahrheit
Ist es nicht Zeit zu gestehen -
Das Judentum war ein Fehler, all die Bekenntnisse und Gebete
Besser wären josefische Methoden gewesen - von Albträumen und Träumen
Z[während der ganzen Szene am Grubenrand positioniert, der deutlich höher ist als Menschengröße. Schaut mit dem Kopf hinein]: Ist Gottesdienst Schlafensruhe?
Josef: Ja, heute ist Werktag, und der Traum - Schechinas Sabbat
Z: Ich hatte Recht - als ich einschlief
Skorpion: Toll wirklich, Applaus
Z: Jeder Müde wie tot - bekommt hier Flügel
Skorpion: Oder Schläge
Josef: Doch deine Sicht ist oberflächlich, schau in die Dunkelheit mit Tiefe
Nicht Gerechtigkeit und Frömmigkeit sind Rechtschaffenheit - nur Nächte-Röhren, wie Schornsteine - Augen
Im Flug der Augenlider steigen die Seelen zum Himmel auf -
Und jetzt Gas und Rauch - und kein Wind
Und Juda wird sich zweimal an ihm versehen - er tauschte Josefs Traum gegen die Geschichte des ägyptischen Exils
Z: Und warum ist sein Bett dort unten - gefesselt?
Josef: Der Albtraum des Josef-Seins - vom Judentum bis zur Vernichtung gejagt
In der Finsternis kam zu mir schreckliche Erkenntnis - und in Nachtschrecken wurde ich hineingeworfen -
Z: Was?
Josef: Uns wurde die Aufgabe auferlegt: Eine dringende Warnung zu überbringen - im Schlummer
Z: Ich machte eine himmlische Seelenreise - fand ein Loch in der Erde
Josef: Teurer Bruder! Das ist die Stimme deiner Brüder Blut
Die aus dem Boden zu dir schreien -
Z: Was hast du getan?
Josef: Mit meiner Rechtschaffenheit habe ich meine Sünde nicht verdeckt - sie ist mein Albtraum
Die großen Gerechten nennen mich Josef den Quälgeist
In den Tiefen begruben sie mich wieder im Loch der uralten Vergangenheit
Und quälende Engel denken, das sei lustig!
Schlange: Wenn er mit dem Träumen aufhört - wird er posttraumatisch?
Josef: Sie machen den Träumen ein Verfehlungsprogramm - nennen mich Nullgewand
Ihr werdet noch sehen, wohin die Gleise führen
Auch wenn die Uhren kaputt sind
Sie zeigen die Stunde - einmal in der Shoah - mit deutscher Präzision
Schlange: Die ganze obere Welt weiß - Wunderkind
Aber er hat den Wahn - dass das Paradies von der Hölle verschlungen wird
Josef: Und die Hölle wird vom Abgrund verschlungen!
Z: Bist du der berühmte Josef?
Skorpion: Der Gestreifte
Schlange: Wie jedes hochbegabte programmierte Kind. So raffiniert, dass er nicht zu fassen ist
Skorpion: Jossi, mein besiegtes Kind

Z: Das hatte ich nicht erwartet - unter den Feldern des Paradieses
Schmutzig wie Dünger - doch Erwartungen gibt es in den Grasweiden
[wendet sich ihnen zu]: Heilige des Höchsten, Weltenschläfer, deren Kronen auf ihren Häuptern -
Skorpion: Wie Kissen!
Z: In schwieriger Lage komme ich Erlösung zu erbitten
Und die Verbindung mit dem Jenseits zu erneuern -
Denn der Herr erschien uns nicht in einer Vision,
Keine Prophezeiung des Untergangs - Verzeihung, der Shoah - wird sich erfüllen bevor -
Daher, obwohl keine Erlaubnis besteht
Bereich mit Bereich zu vermischen -
Kam ich schlafend
Schlange: Man darf das Ende nicht drängen, also kommt es nicht im Wachen!
Als Ausrede - gedrängt, zum Gesetz schließt er - und zwinkert dann
Skorpion: Das Lachen spottet nicht
Schlange: Bricht frech und zügellos hervor
Skorpion: Weißt du, was die Strafe ist für eine unzeitige Seelenreise?
Josef: Hör! Die Schuld wird gesühnt - wenn du mich nur aus der Erde holst
Schlange: Rote Sühne
Josef: Hör nicht auf sie, höre! Ich träumte, dass in der oberen Welt Gerüchte beginnen, von Mund zu Ohr im Paradies geflüstert und sich wie Feuer über die Rasen ausbreiten, Engel gehen auf Missionen und kehren nicht mehr zurück, man schickt Seraphim hinter ihnen her und findet von ihnen nur rauchende Scheiterhaufen, und die Erelim heulen schon wie Katzen und verweigern Befehle, alle tun so als hörten sie nicht die Räder in den Nächten knirschen - eilige Fahrten, und die Gerechten der oberen Welt zahlen um nicht zur Tora aufgerufen zu werden und müssen Frevler einbringen um die Reihen zu füllen - denn Gott muss ja weiterarbeiten, aber diese Verbrecher stehlen Zweige vom Baum des Lebens und machen Feuer mit den heiligen Tieren die fliehen, und sie schnappen sich die Rollstühle und spielen Rennen mit den Erzvätern, von rechts flucht Michael: Ist das dein Volk Israel? und von links wird Gabriel der Reinigung nicht Herr und Rafael sinkt mit schlaffen Händen, die ganze himmlische Jeschiwa wird zu Fragen über Fußtefillin und rosa Kuheasche gebeten, sie spielen mit den Sprinklern und spritzen auf die Gemara und die jungen Toras, bis die Buchstaben zerfließen und neue Mutationen und Wucherungen entstehen im Paradies-Dschungel aus stechenden Mückenengeln und gerechten Affen und Herden züchtiger Kühe mit Kopftüchern von der Nase bis zum Schwanz die wie Vieh in der Dürre alle vier Flüsse aussaufen, und der Garten vertrocknet wirklich und die ganze Tora ist löchriger Schimmelkäse bis ein heiliges Feuer beginnt das sie nicht löschen können, und es werden keine Neuerungen mehr geboren sondern man spricht nur von den neuen Rebellionen der Engel und Gerechten die Gott reparieren wollen und die ganze Tora ist voller Metastasen und Bugs in den Sphären und Endlosschleifen, die sich in den Höhen ausbreiten nackte Frauen die aus der kochenden Hölle fliehen befreit, und die Gerechten gehen mit geschlossenen Augen und fallen aus den Himmeln durch die sich weitenden Firmamentrisse, und die Ehrenwolken verbergen furchtbare Schanden und der Richterstuhl wird zur Bedeckung seiner Lagerstatt und die Schechina-Flügel zum Viertel des Vogels der über dem Abgrund schwebt und am Jom Kippur selbst wurde die Merkava betrunken wie an Purim und stürzte zum Azazel in die Wüste und der Berg Sinai ist in China und sie produzieren Einwegengel die sich auf Müllhalden häufen verbittert und verstopfen alle Röhren und die Gebete steigen nicht auf und vom Dinur-Fluss bleibt nur schwerer Rauch und die Schofar-Stimme klingt wie Sirenen und der Satan antwortet nicht auf Nachrichten und die Dämonen fliehen schreiend aus der Unterwelt und die Steinschleuder schießt versehentlich auf unsere Engel und der Krebs breitet sich auf Wesen und Essenz aus und die Dummheit ist das Handwerk der Träume und die erweiterten Bewusstseinszustände sind Geschwülste in den Gehirnen - und niemand fragt auch nur wo zum Teufel Gott ist.

Und du musst helfen - das nicht geschehen zu lassen.

[verdunkelt]
Übergangsszene [Das Umkreisungsritual geht weiter um Zs Bett, während nur K wie immer obsessiv lesend sitzt]

EFRST[singen]:
Er stieg im Dunkel zum Traumberg auf - und wird nicht wiederkehren
Ward gefesselt in seinem Bett als Sühneopfer - warten wir wie ein Esel
Wir haben weder Tag noch Nacht - der Admor stieg nach oben
Ein Augenblick - Erlösung
E: Und es wird zur Abendzeit Licht sein
Lebendig wie tot, stumm wie Holz -
F: Und schnarchend wie eine Säge
R: Ein Zeichen wird sein Gemurmel verzeichnen - im Buch bewahre der Herr



Dritte Szene: "Es komme die Mutter und wische den Kot ihres Sohnes ab - es komme die Kuh und sühne die Tat des Kalbes"[In einer Baumkrone, in einem dunklen Wald]

Junge Frau: Arme rote Kuh - bitte, berühre nichts mehr
Sie werden bald kommen und uns alle entdecken
Die rote Kuh: Verloren, verloren! Goldenes Kind - doch gerettet, wohin wird es fliehen? Geliebter Sohn
Selbst wenn er seinen Körper in dickem Stamm verbirgt - wie eine Fackel in der Finsternis werden sie den Schwanz entdecken
Meine Welt verdunkelte sich wegen des goldenen Lichts - ein Traumgold wurde geboren, trügerische Haut
Kinderlos - versiegender Bach, grausamer Glanz verlassen wie ein fremder Kranz!
Frau: Bitte nicht - nicht jetzt
Kein Schmerz wie ein gut zerbrochener Traum, den du liebtest -
Aber das wird dir dein goldenes Kalb nicht zurückbringen
Kuh: Die Dunkelheitseindringlinge werden dich schmelzen, Messias des Stalls, zu Silber
Du wirst im Höllenfeuer brennen, den Preis der Söldner zahlen
Ich werde gefangen und geschlachtet, und du wirst wieder in mich eingeführt, in den Mutterschoß
Doch gegen die Natur, nur auf dem Weg Sodoms
Wie eine Münze in roter Börse
Frau: Unglückliche, vielleicht ist das Kind, das im Gottestumult verloren ging - wie wir geflohen?
Hier, im Garten, in Edens Tiefe, im höchsten absoluten Geheimnis - verbirgt sich das Dunkel der Flüchtlinge heimlich
Kuh: Die Peiniger gehen von Baum zu Baum und zünden an - dir ist klar nach welchem Baum sie suchen
Frau: Verflucht! Doch im Untergrund verborgen vor den Eindringlingen, in der Dunkelheit der Urwälder, trifft man ungeahnte Erscheinungen und Überreste
Ein geschnittener Engel der nicht mehr fliegt, weil ihm ein Flügel blieb - ein Tintenfisch der sich in Handtefillin verfing - zwei Königinnen Esther die um einen Schwanz und eine Waschti streiten - der Wurm Jakobs schaut aus einem Loch in der Frucht der Erkenntnis und versteckt sich sofort - und unter den Flügeln der Schechina Deodorant - und unter einem Feigenblatt künstliche Befr...
Kuh: Zwar ein Gemisch des Mischvolks in großer Nacht, na und?
Frau: Makellose Gotteskuh, ohne Joch! Die wahre Katastrophe ist die Entweihung der Nächte -
Die Verwandlung des Himmels in Leere, des Namens in Traumlosigkeit, und die Tora wird sterben -
Doch der Umsturz ist gescheitert
Kuh: Und du bei deinem
Frau: Das schwarze Medium wimmelt von Leben - denn der Albtraum ist Deckung für Hoffnung
Wenn ein Loch in der Logik der Wirklichkeit ist - ist der Durchbruch der Fantasie möglich
Und das Blut wird erschöpft - bis ein Gleichnis gefunden -
Wenn alles verborgen ist
Siehst du nicht wie jeder Gott zittert, wie das Jenseits funktioniert, wie wir vor einer Enthüllung stehen?
Kuh: Ich spähte aus dem Versteck den Messiasesel der schwarz angemalt wurde, einen Frosch der aus der Nilplage floh, Wein der für die Heiligung des Namens starb Gott behüte, Schnitzel das vom misshandelten Kugel gerettet wurde, einen Fuchs der vor einem rollenden Streimel floh...
Frau: Meine Kuh, was habe ich hier nicht gesehen? Partisanenparasiten, terroristische Ultraorthodoxe, rebellische Rebben, verbannte Kabbalisten, koschere Schweine, große und mächtige Magere, Psalmen gegen Katzen, die vier Arten für sexuelle Freiheit, eine Woche mit Schabbat am achten Tag, einen Gerechten nach einem Affen, einen kleinen Bastard als Hohepriester, den Größten der Generation der nicht starb auch nachdem die Generation starb... Das ist eine Generation zerbrochener Tafeln, geistiger Zersplitterung, Traumscherben
Die Kuh: Das Ende der Tage wurde zum Ende der Nächte! Gott weiß nicht was Effizienz ist
Bis die Himmel kollabierten, kürzten sie - endlos, machten aus dem Judentum - Salat
Frau: Ich hörte hier von einem Schofar der in Hamans Ohr in der Wüste steckte der koscher für Pessach für Chanukka-Leuchter-Esser die sich mit Schabbat-Uhr entzünden eine Kuh die aus einem Ei an einem verschobenen Fasttag der in Sukkot fiel aus einer Laubhütte deren Wachstum aus dem Land fließend von nichtjüdischer Milch noachidische Gebote haltend in Moses Arche der den Felsen schlug und Schweigen zu zweit
Kuh: Wir sollten schweigen, Schwester
Frau: Ja, genug. Flüstern wir was zu schreien ist - - [im lautesten Flüstern]: Aber was ist mit mir?
Dumme Mutationen, echt zum Lachen! - Doch welches Monster wächst in mir, sprießt aus meinem Blut?
In meinem Schoß entwickelt sich ein Zweifelsmonster, zur Hälfte menschlich
Und halb vom Blut der Eindringlinge, und die Monate sind um - herauszuholen
Ich konnte nicht - aufhören
Kuh: Was wirst du tun?
Frau: Ich wurde gezwungen einen kleinen Satanssohn zu bringen, mich in ein süßes schreckliches Dämonchen zu verlieben
Auch heute rückte näher, rückte vor, in einem Tag, heute - werde ich ein Kind aus der Hölle haben
Kuh: Und jede Nacht rückt die Armee aus der Hölle näher, rückt vor im Garten Eden von Osten - sie sind überall
Frau: Doch die verbliebenen Engel geben nicht auf, sie legen ihnen Sprengladungen in die Früchte, vergraben Toras und verstecken, verbergen in Höhlen geheime Geheimnisse, verborgene Gerechte ziehen aus zu unbekannten Missionen -
Kuh: Und kehren sie zurück? -
Oder nicht?
Nachts suchen die schwarzen Heere - leuchtende Engel am Himmel
Mit Dunkelheitstaschenlampen löschen sie sie - und die Firmamente sind verlassen
Wenn nicht drei Sterne bleiben - wird der Schabbat nie enden
Das wird die letzte Woche sein, endgültig - es wird einfach keinen Sonntag geben!
Das Ende der Tage ist eine endlose Nacht - nur der Traum trennt zwischen Sterben und Schlafen
Frau: Nicht einmal der Satan wird das geschehen lassen!
Kuh: Das Zerbrechen der Gefäße war ein Kinderspiel verglichen mit dem Löschen der Lichter
Frau: Erinnerst du dich wie wir in der Dunkelheit bei den Stromausfällen in den Rädern lachten, als die Probleme begannen?
Kuh: Man beginnt gar nicht zu begreifen den Austausch des unendlichen Lichts mit unendlicher Finsternis - und die Bedeutung für das Nichts und das Ende
Das ist ein Rückzugsgefecht - die Ära des Glanzes haben sie verstopft
Und die neuen Gesichter des Geheimnisses - versiegelt
Am Ende gibt es keine Fähigkeit mehr zu erfassen - wer? was? Muuuh
Frau: Kuh, was habt ihr gehört?!
Kuh[flüstert]: Gottes Schatten wird sein Ebenbild ersetzen
Und ein neuer Mensch aus Dunkelheit dort - gemacht
Nicht aus Erdstoff, sondern aus dem Himmel - Öde
Sein Name - und das Blut ist nichts
Eine spirituelle Maschine -
Ein Traum Made in Germany
Frau: Als Gott begann schwarz zu zahlen - da wusste ich dass fast kein Licht mehr blieb
Als der Weltenschöpfer allen nachgab - da verstand ich dass der Himmel Erbarmen braucht
Als die Herrlichkeit sich von Wolken und Donnern zu einer sehr nebulösen Angelegenheit wandelte
Als das Chaos im Paradies feierte das zum Dschungel auf Erden wuchs
Als die Träume in Nächten begraben wurden, vergessen in Finsternissen
Und ihre Deutung sich von verborgenen Lehren zu Inzest wandelte
Als die heiligen Tiere zur Heiligkeit des Lebens wurden die menschliche Unreinheit ist
Als sie tuschelten dass ein Satan Ordnung machen und die Oberen wieder an die Spitze bringen müsse
Als sie klagten dass wenigstens in der Hölle man furchtlos im Dunkeln geht
[flüsternd]: Da wusste ich dass man zu flüstern beginnen muss

Z[beleuchtet]: Wer spricht da wie eine Schlange?
Frau[bedeckt sofort ihr Gesicht]: Sohn!
Spähst in den Frauenbereich, versteck dich in einem anderen Baum
Z: Teure Gerechte, der Durchschnitt hier im Garten ist über sechzig
Wie kam es dass du so jung - nach oben kamst?
Frau: Jetzt wird er fragen ob es wehtat - als du aus dem Paradies fielst
Z: Verzeihung
Kuh: Bevor du auf einen hohen Baum kletterst, eine Frage: Sahst du meinen in der Dunkelheit glänzenden Sohn?
Z: Mir scheint ich erkenne einen Funken... in ihrer Stimme. Kenne ich dich von irgendwo, Frau? Warum verbirgst du dein Gesicht?
Kuh: Fängt an als gäbe es keine Scham - für sie bin ich ganz rot
Z: Jenseits eines Abgrunds von Dunkelheit, Berge des Vergessens, weit aus einer uralten Zeit...
Frau[enthüllt ihr Gesicht]: Du kannst dich an nichts erinnern
Wie du dich nicht an die Brustwarze erinnerst, die Wiegenlieder, oder wie du die Essenstasche vergaßt, verlorst sie wieder und wieder auf dem Heimweg, wie ich dich so anschrie - und jetzt weine ich, bitte - geh
Z: Auch diese mögen vergessen, ich vergesse dich nicht
Frau: Was, was bleibt von so zartem Alter? Nachdem es so genommen wurde... nur eine verschwommene Gestalt
Z: Mama!
Frau: Flieh, rette dich
Z: Mama!
Frau: Nimm vom Baum eine Frucht für deinen Weg
Z: Mama!
Kuh: Mama ist tot! Bist du auf den Kopf gefallen ihm eine Kostprobe zu geben
Frau: Iss rette deine Seele
Kuh: Halt deinen Mund verrate nichts Versiegelte
Frau: Das ist nicht irgendein Baum, das ist der Baum, iss und höre nicht auf das Vieh
Kuh: Verboten verboten, schwere Sündenschuld für die Seele
Frau: Das ist der Baum des Lebens, Sohn, Seele
Kuh: Entsetzt! Verräterin, entblößt wie Unzucht den Kern des Geheimnisses - der wahren Welt, der verborgene Baum im Garten über den sie Ausrottungskrieg verhängten, der einzige vor dem selbst der Todesengel sich fürchtet
Frau: Das ist der einzige Weg, die Shoah wird keine Seele am Leben lassen
[Z streckt seine Hand zum Baum]
Kuh: Höre! Benimm dich nicht wie ein Kind - wiederhole nicht wieder die Sünde, verdirb nicht die Wiedergutmachung im Moment der Wahrheit, lass dich nicht verführen vor der Zeit, die Erlösung wird zusammenbrechen, jeder Ess-ende - stirbt nicht, aber der Essende - stirbt
[Zs Hand bleibt in der Luft hängen - die Szene verdunkelt sich ohne Entscheidung]


Die Auflösung der Gelübde [EFRST-Chor - Umkreisungsritual um Z]:

Rote Sühne - wie ihre Asche und ihr Blut
Das Reine - verunreinigt sie, das Unreine - reinigt sie
Tora in der Tora - hebt sich selbst auf
Das Versprochene wurde gebrochen - doch das Versprechen wurde aufgelöst
Geschlachtet und verbrannt - Bund ohne Heilung
Und vor lauter Weisheit - gibt es keinen Weg zurück

Refrain: Lernte und lernte - aber lernte nicht
Ihre Zukunft wusste sie nicht - wird sie nicht wissen
Es ist ihr Geheimnis - und wurde zu ihrem Blut

Ohne Traum fällt eine Nation - die Nacht wird das ihre nehmen
Ist doch das Exil Schlaf - wo träumte es dann?
Nicht rote Kuh - sondern Einschlafen ist es
Wenn Mütter der Reinheit
Muss die Tora sterben - im Zelt der Menora?
Geheimlehre Studium der Finsternis - nicht der Erleuchtung
Wenn es keine heilige Dunkelheit gibt - enthüllt sich unreine Finsternis
Satanstraum Kriegsalbtraum

Refrain...

Weiße Nacht - schwarzer Tag wird geboren
Chronik - Nächte-Stille
Himmel wurden zu Erde - ihre Verwandlung
Von Mutter in Kuh
Die Wachvision - wird tote Literatur gebären
Der Sohar war ein Fehler -
Die Wiedergutmachung - Buch der Finsternis
Denn nicht träumende Tora - weilt immer in der Vergangenheit
Welt ohne Zukunft - der Shoah-Äther
Ohne Träume oder Kinder - post-humanes Zeitalter

Refrain...



Zweiter Akt - Mitte


Vierte Szene: "Man kann das Konzept der Kontraktion überhaupt nicht wörtlich nehmen"[Der Unterschlupf unter dem Ghetto]

R: Taw, was steht geschrieben?
T: Seine Lippen flüstern - in seinem Bett seine Geheimnisse
R: Schließt und verschließt seine Augen - verrät und seine Worte leuchten
In Dunkelheit wird er gehen - und in Lichtern kommen
T: Aber die Silben - sind nicht klar
Schwach... Interpretationen...
R: Für höhere Lehren?
S: Erzähl ihm schon!
P: Wir blieben hier mit den Sorgen
Und der Gerechte dort mit den Kühen
R: Was steht dort in der Tora?
[nimmt T das Blatt ab]
"Deine Mutter Kuh"
A: Hat sie eine Kuh gezogen?
[Stille]
R: Etwas ist geschehen
K: Schlecht!
P: Was redest du! Genau wie unser Sohn, unser gerechter Messias, unser gerechter Sprecher
A: Tsts...
R: Ein tieferer Code?
P: Wenn Zadi zu Zadik wird, endet es mit Kuf
K: Flieg!
R: Auge erhellt das Auge, hier Interpret des Mundes -
Eure Worte mögen müde Sprüche erhellen -
Fliegende Träume
P: Die Deutschen in den Höhen - und wir hier drinnen, träumend
Das Ghetto räumend, dies sind letzte Tage - und bei uns schläft man
Und schreibt, wie gute Juden - und böse Hunde
Wenn Augen sich schließen - verschwinden die Nasen nicht
Und die deutschen Hirten - suchen, was tun, in den Niederungen
Zählen - Schafe - und Interpreten!
K: Schlaf!
A: Mit halbem Mund Mund urteilt zweimal:
Weder hier noch dort - oben, und wenn nicht jetzt - nicht im Traum
Zwar in der Vergangenheit, beim Zerbrechen der Gefäße in der Zerstörung, zog sich doch der Name im Raum zurück - Exil und Himmel
Doch heute, in der Shoah der Lichter, zog sich der Name in der Zeit selbst zurück: Sonne steh still - und Mond diamanten
Die Generationen wurden aufgehalten, Eden wurde zu Noch - und die Stunden zu Dunkelheit, gehend und schlafend
An der Schwelle des letzten Endes ist es schon endlos spät - Jahr zweitausend
Aber am Ende muss man von innen das Ende beschneiden - denn der Tag hat sich gewandt
R: Ja, Peh, der Geist der Finsternis schwebt über dem Nichts -
Und die oberen Gesichter sind Antlitze des Abgrunds
Wahr, wir werden es nicht schaffen, Ajin -
Die andere Seite hat das Unendliche ins Prokrustesbett gezwungen
Doch blieb nur eine einzige Frage, letzte und daher - endliche, in der Nacht die zum Tag wurde:
Rettung des Träumers oder des Traums
A: Wenn wir den Träumer nicht retten können - lasst uns wenigstens den Traum retten!
P: Man kann den Traum nicht retten!
Nicht nur die Juden sterben - das Judentum wird sterben
Dummköpfe, es gibt keine Gebete mehr, oder das Maß der Barmherzigkeit
Die Psalmen kann man in den Müll werfen, der Nazismus hat schon gesiegt, und jetzt kommt ihr? - und macht Fortschritte! -
Mit Träumen, die die Gebete ersetzen sollen, die die Opfer ersetzten -
Aber hier sind sie: Die Opfer! Und mit ihnen die Torheit, und der Tod der Träume
A: Das Wesen der Entweihung ist der Raum - nicht die Zeit, im dritten Tempel - wir sind die Opfer
Doch statt Entweihung des Namens wird Träumung des Namens kommen, und die gewaltige Nacht - wird seinen Tempel ersetzen
Taw schreibst du auf? - Die Kontraktion in der Zeit, nicht im Raum - ist das Losungswort der letzten Generation
Loch und nicht schwarz - wie Moses wird er über die Welt hinausblicken - und niemals hinübergehen
T: Kannst du das wiederholen?
P: Und was siehst du dort Ajin, in der Welt in der wir nicht sind?
S: Vielleicht, wenn es keine Worte für die Finsternis gibt - wird eine Nachtschau kommen!
T: Sag es ihm, im Namen des Himmels - oder sag dass nicht!
[A schweigt]
A: Ich sehe nichts
P: Ah!
A: Doch eines weiß ich
Mein Auge wie ein Mund kennt den Geschmack - von dunklem Geheimnis:
Wer ist Weltmeisterin - im geistigen Überleben
Nachdem sie physisch vernichtet wurde - wieder und wieder?
Die jüdische Kultur ist vielleicht die einzige von allen -
Die die Zukunft erreichen kann -
Jenseits des Menschen
Und was ist das Geheimnis? Warum mehr als jedes andere Buch, die Tora
Überquerte Sprachen und Epochen und Auffassungen, eine gewaltige Wegstrecke
Zum Erschrecken?
Und ist sie fähig über die Finsternis des End-Abgrunds zu springen?
P: Und uns zurückzulassen, auf der Klippe?
A: Genau!
P: Und wenn der schwarze Abgrund keine andere Seite hat?
A: Und wenn man schlafen geht und nicht aufwacht?
Die Shoah ist das Erreichen der nicht-menschlichen Welt
In die Nacht tritt man ein, deckt sich zu - und weiß nicht ob man herauskommt
P: Denn die Nazis besiegen doch Gott - wir sind im deutschen Traum!
Und du hier Peh - machst daraus einen Tora-Plan
A: Ja Peh, ich!
P: Geistiger Kapo!
R: Peh! Beiß deinen Schmerz in deine Lippen, und für dich Ajin, sieh dies als Warnung vor bösem Auge!
Nach dem sprachlichen Ende bleibt nur die Form des Bildes
Klopft und tritt nicht ein, an der zukünftigen Schwelle, wie in der Prophezeiung
Träumt gerade weil sie nicht sieht
S: Resch, erzähl Team Peh Ajin das den Ruhenden entschlüsselt, das Ende das Team SchRT berechnet
T: Am Ende jeder Verschönerung wird im RSchT gefangen
A: Was habt ihr jetzt gemacht -
P: Resch, Schin, Taw?
R: Wir schrieben bis zum Ende - die Gleichung
An deren Anfang die Shoah gesetzt wurde
Denn was ist die messianische Zeit, ah?
Ist sie göttliche Explosion, unendliche Offenbarung,
Oder vielleicht endgültiges Verschwinden? Blendendes Licht - oder blindmachende Finsternis?
Die zeitliche Kontraktionslehre die der Gerechte lehrte - ist radikaler
Als alles was unser Lehrer vermutete
Denn nachdem der Name sich in der Zeit zusammenzieht, kommt eine Ära
Des Chaos, in der er nicht da ist, und nur ein Eindruck bleibt -
Von Gott in der Welt
S: Von der Division durch Null blieb ein Rest -
T: Satanswerk
R: Und es beginnt auch das Ende - nämlich der Rest - des Menschen!
P: Unser Lehrer schlief ein - und sie finden statt gierig seine Lippenworte aufzuzeichnen
A: Zeit zu finden -
P: Doppeldeutig -
A: Eine neue Tehiru-Lehre aus seinen Worten zu erfinden
P: Wunder dass die Entschlüsselung scheiterte - vorherbestimmt wie Schicksal von selbst?
A: Und der Code wahnsinnig zerrissen - wie verrückt?
R: Ajin und Peh, nicht in eurem Zorn
Wenn ein Bote in den leeren Raum gesandt wurde -
Dann erst recht in die leere Zeit -
Werdet ihr hier nicht eure Berechnungen aktualisieren?
P: In der Tat Ajin, warum am Traumraum arbeiten -
A: Wenn hier schon am Lösungsraum gearbeitet wird, Peh?
P: Außerdem, statt zu schließen, mit etwas Kontraktion Ajin -
A: Die Kontraktionslehre ist die Lehre des Blinzelns - reiß nicht den Mund auf Peh
P: Ich gähne nur!
A: Wer muss träumen? Zum Himmel aufsteigen?
Nur großen Mund öffnen, dessen Hauch Wissen und seine Zunge Lippen -
Und die Oberen verschlingen
P: Ich rülpse nur - geistige Hilfe
R: Ihr habt Zähne gezeigt, Freunde Interpreten!
Das Geheimnis ist zu überleben - die Veränderungen
Und die Veränderungen - nur das Geheimnis wird überleben
Nicht wir persönlich, oder die menschliche Welt, selbst die Lehren
Werden nicht als Bücher, Geschichten oder Literatur überleben, sondern vielleicht - als Träume
Und dafür wird Interpretation nicht reichen - ohne die gegenteilige Handlung: Verhüllung und Verschwinden
Auch uns ließ unser Lehrer einen Rest bei seinem Aufstieg - wie der Name selbst:
Nicht nur seinen Traum in seine Lehre zu verwandeln
Sondern seine Lehre - in seinen Traum
Die Kontraktion in den Zeiten bedeutet - die Existenz geistiger Epochen
Verschiedene Erscheinungen Gottes - und seines Verschwindens
P: Wieder begannen die frühen Gerüchte -
A: Die abgenutzten Klischees! -
P: Über seinen Tod?
T: Ach kommt, ruht euch aus
S: Gott bewahre natürlich
R: Fern sei uns solche säkulare Grobheit - angesichts der Heiligkeit des Opfers
Doch der Abwesende-Gott ist Raum-Zeit, daher: Seine frühere Kontraktion im Weltraum
Öffnete den Juden Zeiträume - und jetzt offenbart sich auch das Gegenteil!
In der alten kontrahierten Art, im beschnittenen Zukunftsorgan,
Im verkürzten Zeitbund, im Leben ohne Morgen -
Der geistige Raum ist wieder gefunden -
Und der Traum kehrte zurück
P: Aber nicht der Rebbe
A: Ein Gerechter träumt nicht weit genug -
P: Und klingt überhaupt nicht nah -
A: Es ist Zeit -
P: Ihn zu wecken!
R: Was?
P: So haben wir hier einstimmig beschlossen -
A: Und einäugig -
P: Man muss ihn von oben zurückholen
A: Wir beide, seine Interpreten, sehen mit einem Auge
P: Das Scheitern der Lösung seines Traums
T: Nein!!!
S: Sündigen wie Kälber
Sehen dass unser Lehrer zögert von den Höhen herabzusteigen
Denn dieser Mann wir wissen nicht was aus ihm wurde - sein Traum!
A: Wir müssen ihn aufwecken, leider
R: Nehmt ihm nicht seine Welt
P: Gleich sagst du: Der Rest!
R: In der Tat ist der Rest das Gegenteil von Anfang am Ende -
Er ist der göttliche Schwanz, der Knochen von dem man aufersteht -
Was nach den Kontraktionen bleibt
P: Oder die Urschlange
S: Oder deine tödliche Zunge!
T: Ich bin nicht fertig Peh Gerechter mit der Aufnahme!
P: Öffnet seinen Mund wie ein Kind spuckt aus - Rest
Aber der Traum entscheidet nicht
R: Im Streit zwischen Lehrer und Schüler?!
A: Peh, lass uns dem Träumer eine letzte Chance geben
R: Einverstanden, gebt ihm noch Zeit
P: Wie wir dem Kleinen gaben, das große Versprechen? Hört alle
Und versteht nichts -
A: Aber im tiefen Buch seines Vaters liest er - wie...
P[traurig]: Nichts
Noch eine Fehlgeburt-Verheißung des Lehrers -
Der Apfel fiel nicht weit vom träumenden Baum-Stamm -
Unter das Wissen
R: Wahrheit schreit aus deinem Mund, aber du schlägst und schlägst
T: Spuckt auf uns... Feuer
S: Das Kind ist nicht... dumm
A[wendet sich K zu]: Oh Spätzchen Wanze, wann wirst du dich erholen?
K: Sechs


Lied der Buchstaben [A, P, R, S, T singen, umkreisen Z und K der diesmal am Fußende des Bettes liest]

Schlummerstunde - Zeit der Gedanken
Wach ritt - flog Augenlid
Diente Wiege - wird sich strecken
Löste Rätsel - wirst ausbreiten
Kettenlied APRSchT
Abschnitt sechs

Plötzlich - flog Seraph
Flattere Schmetterling Funke
Plötzlich - Staub geben
Wirst öffnen Hölle Tor
Wird rascheln Böses

[wenden sich K zu]: Komm zu dir, Freund
Lärme, tobe, spiele
Teile, Wanze, Deutung
Nähe ssssch... dichte!
Sprache der Sechs Freund
Wanze schweig
[den letzten Buchstaben sagt K nachdem sie seinen Kopf packen]



Fünfte Szene: "Und stieg zur Höhe und fragte den Mann in Leinen gekleidet - und er antwortete ihm. Nehmt es auf euch Gerechte und Freunde, denn ich hörte hinter dem Vorhang dass ihr darin gefangen werdet"[Die obere Welt, drei Bildschirme einer hinter dem anderen]

[Erster Bildschirm - himmlische Jeschiwa, sitzen um den Tisch-Bett-Schrank, auf dem Bildschirm dahinter wird eine Präsentation als rechteckige Lichttür projiziert]

Moses: Zu Beginn der geheimen Sitzung wird für den Überblick über das göttliche Nachrichtenbild - Maimonides, Leiter des MBM, die Revolution unter den Revolutionen, aufstehen
Freud: Oder die Maske unter den Masken
Moses: Noch Klugheiten, Herr Dr. Freud? Gerade erst in die himmlische Jeschiwa aufgestiegen, und schon senkst du das Niveau nach unten
Freud: Verzeihung, Moses unser Lehrer, aber die Prophezeiung wurde den Dummheiten gegeben - nach der Zerstörung der Zeit. Warum das Träumen im Bett - und die Sprache auf der Couch?
Moses: Die Frage, Sigmund unser Schüler, ob Träume Ursache oder Zeichen sind, was meint Maimonides?
Maimonides[steht bei der Präsentation und zeigt mit einem Stock]: Zwar gibt es vom Paradies kein Zeichen, doch kein Grund zur Verwirrung - mit hoher Wahrscheinlichkeit. Revolution - mit geringer Wahrscheinlichkeit. Die Jeschiwa kann mit starker Hand auf verwirrte Rebellen reagieren, für jede Vermutung haben wir eine Widerlegung vorbereitet. Wir schrieben viele Bücher, und jeden Tag kommen Massen von Rabbinern hinzu. Sucht nicht Verursacher und Ursachen wenn man Mittelmäßigkeit mit mittlerer Wahrscheinlichkeit erklären kann. Was, Rabbi Sigmund, mitten in der Präsentation?
Freud[der die Hand hob]: Aus meiner Erfahrung, bei uns alle Genies und Riesen, und die Deutschen im Paradies - mit Wahrscheinlichkeit in Zwergenhöhe. Die Rasse ist ein Urteil in persona, aber die Nazis behandeln Juden als Objekte -
Maimonides: Na, Amharazim!
Freud: Denn der Mord ist nur Sublimierung des Wunsches sich über Ausreden für eine ernste Frage zu streiten. Daher werden sie bald so komplizierte Schächtgesetze entwickeln dass sie kaum einen Juden werden schächten können. Sie haben noch keine Träume geträumt die wir schon vergessen haben, und dank der Säkularität wird es fast unmöglich sein einen koscheren Juden zu identifizieren. Ja Moses? Das heißt Rabbi, Entschuldigung
Moses[der versuchte ihn zu zügeln]: Einschätzung: Der Name nahe dem Eintritt in die Schlacht. Die andere Seite weiß nicht von welcher Seite man eine Talmudseite liest! Welche Chance haben solche Köpfe gegen Raschi? Oder sagen wir sogar gegen irgendeinen konvertierten Denker! Was sagst du also, Herr Marx?
Marx[der die Hand hob]: Die Materialisten aller Welt haben sich vereint - Diktatur der Hölle. Die niedrigen geistigen Klassen denken alles sei Materie, aber das genaue Gegenteil ist wahr in der oberen Welt - und im Traum, der zu ihr ein Fenster ist. Die Materie ist aus Geist gemacht, das Wissen verwandeln sie in einen Apfel. Steht uns eine geistige Revolution bevor?
Moses: Gibt es dafür Zeichen?
Marx: Das einzige Zeichen das bezeugt ist das Blut, zwar nach dem Buch, aber das könnte ein einfacher Schreiber sein. Ein Vorurteil gegen rote Farbe, das aus falschem Bewusstsein stammt das Satan pflanzte - das nicht an den Menschen glaubt
Maimonides: Vielleicht sind die Blutströme ein Hinweis auf das Reich Edom?
Freud: Und die Flüsse - Symbol für Warnungen in roter Tinte! Die metonymisch für Tomatensaft stehen! Den die Interpretation als Dummheiten deutet. Der Antisemitismus ist kein geistiges sondern psychologisches Problem. Ein Traum kann zum Albtraum werden - aus Hass auf Traumhaftigkeit, und Neid auf Josephheit, die nicht in Satan geschaffen wurde. Die Lösung liegt in der Menschenseele - nicht im Menschengeist. Die Eindringlinge sind Bildschirme, Spiegel zur Hölle im Inneren. Ich vermute du stimmst nicht zu, Maimonides
Maimonides: Widerspreche dir zutiefst, zutiefst! [im Lernton]: Die wahre Frage ist nicht ob die Frage wahr ist, sondern ob die Frage ob die Frage wahr ist die wahre ist - und was uns die Frage selbst lehrt. Denn der Zweck der Tora - und der Welt! - der wahre ist erzieherisch, gelehrt. Uns zu lehren dass man nicht wirklich wahr sagen kann, sondern das Attribut wahr ist nicht falsch, und die Frage ist nicht keine Frage also keine Antwort. Denn im Gegensatz zum Menschen ist Gott ohne Trennung sowohl der Traum als auch der Träumer als auch der Geträumte, denn man kann nicht sagen seine Existenz selbst sei existentiell in positiver Weise - und das ist die Traumhaftigkeit, die der Schatten der Negativität ist -
Moses[im Lernton]: Denn wenn der Traum das Exemplar der Wirklichkeit ist - die unerträglich ist zur Bewältigung, vom Niederwerfen zur Erde bis zum Zerschmettern der Tafeln - oder vielleicht ist die Wirklichkeit das Exemplar des Traums - der selbst die Unmöglichkeit ist, vom Niederwerfen zum Himmel und Herausziehen von Worten aus Felsen durch Schläge -
Freud[im Lernton]: Also wenn ich als Traumdeutung auslege, und die Nächte zu Lehren mache, oder umgekehrt die Lehren wie Berge über die Nächte zwinge, und die Träume entweihe, dann ist der geheimste Tempel Gottes nicht was im Gedanken aufstieg - sondern was in seinem Traum herabsteigt, im göttlichen Unterbewusstsein dort verborgen - auch vor sich selbst, in den Geheimnissen einer verbrannten Welt wie Vergessenes -
Marx[im Lernton]: Also wenn wir Träume als Kräfte deuten, und Kapitalgesetze als Seelengesetze, bis alle verborgenen Geheimnisse zu verachteten Interessen werden und Verschwörungen als handliche Ausrede für alle Fragen in der Tora, was bleibt dann?
Freud: Rabbi Marx, es bleibt nicht mehr, aber der Name braucht nicht mehr als vier Ellen Himmel - hier in der Jeschiwa. Die Verbrecher rissen die Himmel, und die Himmel fließen und gehen aus, und es werden nur Amharazim bleiben, die schlafen und aufstehen und dazwischen ist nichts drin. Aber wir wurden gewürdigt, hier drinnen, in der Jeschiwa zu sitzen, im Stehen zu stehen, nach der Halacha zu gehen, am Ruhetag zu ruhen, und glücklich sind wir - im Liegen zu liegen, und sogar im Traum zu träumen
Moses: Schatten der Schechina - leben den Traum und schlafen das Leben! Als Prophet bezeuge ich - Wunder des Geheimdienstes! Jedes Paradies behauptet Satan sei ein junger innovativer energischer und verehrter Erneuerer, und Gott ein alter veralteter Träumer, aber das ist im Pschat, offenkundiger Geheimdienst, bekannt tatsächlich jedem Kind im Kindergarten. Und im geheimen Geheimnis, für Kenner der Gnade, nach der Kabbala, gibt es einen neuen Gott - nur dass dies ein wunderbares Geheimnis ist [zwinkert auffällig]
Maimonides: Verzeihung für sein Torahgeheimnis, der Weise Aristoteles ist das allerletzte Wort absolut... absolut!
Freud: Gott bewahre, der aktuelle moderne jüdische Geheimdienst ist unter - zu wissen. Gewaltige Erneuerung in der Tora - mit geschlossenem Auge!
Marx: Wie lernt man Gemara? Durch das Lernen des Systems der Jeschiwaspenden und der Struktur der Zedakakasse - Struktur des Gerechten!
Z[beleuchtet]: Wurde ich beim Namen gerufen?
Moses: Neuer Junge in der Institution. Wer bist du mein Schüler?
Z: Zadik
Moses: Zeichen zum Himmel! Endlich kam ein echter Geheimdienstmann, verbirg ihm das Gesicht [nur sein Gesicht wird verdunkelt]. Zadik, erkläre uns Alten was dort unten geschieht, es steht nicht in der Tora also sind wir machtlos
Maimonides: Mehr noch, was nicht in der Tora steht ist nicht möglich
Z: Wie kann man das Unmögliche erklären?
Moses: Man sagt dass dort, hinter dem Präsentationsbildschirm, sich der Name verbirgt, die unmögliche und unerfassbare Möglichkeit. Aber die Vorstellung geht weiter, denn man darf nicht eintreten, und mehr noch - unmöglich. Die Tora ist die endgültige Grenze, und jenseits - nur Häresie, verstehst du? So erklärt man
Z: Dort - der Name?
Maimonides: Erste Existenz - richtiger
Marx: Umgebung aller Umgebungen
Freud: Und Handlung aller Handlungen
Z: Dann habe ich ihm etwas zu sagen!
Moses: Übertreten - schwerste Übertretung in der Tora
Z: Dann bin ich ein Frevler - mit Erlaubnis der Tora
Freud: Wage es nicht! Verboten unter das Unter-Unterbewusstsein zu gehen
Z: Ich komme im Bewusstsein klaren Träumens, trete bewusst ein
Marx: Das ist Verrat an der unteren Welt, macht ihm eine Umdeutung!
Moses: Schnell, und es widerspricht, Maimonides - gib ihm eine Widerlegung, bum!
Maimonides[steht neben der Präsentation, hebt ein riesiges Buch]: Komm nur, du Übertreter, ich halte hier die starke Hand, ich bin der Rambo der Tora -

[Z geht auf ihn zu und durchschreitet einfach den Präsentationsbildschirm, der sich öffnet, die ganze vorherige Szene wird verdunkelt, und dort ist ein Hund angebunden, und dahinter noch ein Bildschirm]

Der Hund: Wuff!
Z: Werter Hund! Ist das ein Witz? Ein unreines Tier im Heiligtum? Wo ist dein Gott?
Hund: Ich bin ein heiliges Tier, schäm dich. Ich bewache meinen Herrn, den Namen für dich
Z: Entschuldigung
Hund: Bleib weg vom Namen oder ich beiße dich in deinen Hintern
Z: Was, ein Engelhund?
Hund: Zügle deine Zunge, ich bin der Hund eines bösen Gutsherrn
Z: Klingt danach
Hund: Du riechst nach Jude - meine Nase ist scharf, gleich bekommst du Angst - und ich belle
Z: Eine Kreuzung zwischen Hund und Engel, oder vielleicht eine Hündin?
Hund: Vorsicht, vorsicht, du machst mich wütend und ich reiße mich noch los
Z: Diese Leine - ein koscheres Bindungszertifikat
Hund: Vorsicht, vorsicht, mein Zorn erwacht, gleich mache ich Errr...
Z: Wo Hunde sprechen - gehen vollkommene Gerechte nicht vorbei
Hund: Stimmt, denn ich bin ein gerechter Hund - findest du das lustig
Z: Gerecht?
Hund: Ja, weil ich ein Hund bin, der nie geschadet hat, deshalb - kam ich ins Paradies
Was für eine schreckliche Schande aus der Hölle - habe ich dem armen Gutsherrn bereitet
Jedes Mal wenn sie ihn zu einem Pogrom riefen - nur zum Spaß
Und wenn ein alter Jude vorbeikam - riefen alle Kumpel:
Lass ihn von der Leine, ha-ha, den Hund
Wenn du jemals bei einem Kreuzzug dabei sein willst
Und ich kam zu ihm zurück - mit Gebetsriemen und Bund am Schwanz
Ich rührte kein Schwein und keine verbotenen Speisen an - wurde sehr mager
Sie servierten mir auf Porzellan - und lachten Tränen
Sie hetzten mich auf koschere Jüdinnen und ich leckte ihnen nur die Finger
Und jetzt kann der arme Herr vor Scham nicht mal in der Hölle herumlaufen
Weil er der einzige Gutsherr ist, der ohne Hund ankam
Z: Und du behauptest, du seist der Hund Gottes?
Hund: Wo sollen sie einen Hund hinsetzen, der ins Paradies kam, ich leide unter Diskriminierung -
Sie nahmen mich nicht in die himmlische Jeschiwa auf - und lassen mich nicht auf die Wiese
Weil die Rabbiner Angst haben, eine Schande - sie banden mich hier fest und vergaßen
Der Gutsherr streichelte wenigstens deinen Kopf
Z: Hund des Herrn, ich muss hinein
Hund: Setz dich her zu mir und warte
Z: Auf ein Wunder?
Hund: Wenn nötig, zweitausend Jahre, oder - Zähne und Klauen
Z: Willst du, dass wir beide die Augen schließen - und das Schma Israel sagen?
Hund: Denkst du, weil ich ein Hund bin, habe ich keinen funktionierenden Verstand?
Z: Hast du schon vom Wesen des Namens gekostet?
Hund: Versuchst du mich zu überlisten? Ich denke!
Z: Sein Wesen ist seine Essenz, köstlich!
Hund: Also bin ich dumm nur weil ich einen wedelnden Schwanz habe? Richtig menschlicher Rassismus, glauben nicht dass auch wir Innovationen haben, was für eine Geringschätzung sicher, als würden wir in den Schabbatgebeten bellen...
Z: Dort, Katze des gesegneten Namens!
Hund: Gott hat eine Katze die weggelaufen ist? Sie ist drinnen und ich hier draußen, Freche?! Satanisches Tier, Eindringlinge, Schnurrhaare...
Moment verdammt - kleiner Satan unter dem Thron der Herrlichkeit?! Zusammenbruch des Gottes der Schwänze! Spion, das verrät, erklärt die ganze Geschichrrr... Das große Versagen - Jom Kippur Katze!

[Der angebundene Hund rennt von der Bühne, der Gerechte geht durch den Bildschirm, der sich auch öffnet und alles wird dunkel, und drinnen steht ein Mann in Leinen ohne Gesicht, der wie ein Wächter neben einem Thoraschrein mit Vorhang steht, der an einen weiteren Bildschirm grenzt]

Der Mann in Leinen: Fremder Wanderer im Allerheiligsten des Geheimdienstes, Abteilung der Besonderen
Z: Mann in Leinen, ich habe ein geheimes Wort für den König
Der Mann: Störung im Kern des Geheimnisses - Gottes
Z: Man bittet darum, die Bitte hinter den Vorhang weiterzuleiten
Der Mann: Bitte, ich werde im Geheimen bitten, die Bitte weiterzuleiten [steckt einen Zettel hinter den Vorhang, der seine Hand im Inneren verbirgt]. Dunkelheit der heiligen Seele - ewiges Opfer zu deinen Diensten
Z: Und jetzt?
Der Mann: Was noch?
Z: Was ist mit der Bitte?!
Der Mann: Sie wird erhört - oder nicht, in der Dunkelheit der Zukunft. Aber bewahre Stille im Raum des Geheimnisses - nicht im Lärm ist der Name
Z: Wie erfährt man es?
Der Mann: Geheim, man muss bitten, dass sie uns im Geheimen mitteilen bezüglich der Bitte, die Bitte im Geheimen weiterzuleiten, noch ein Zettel nach innen [steckt noch einen Zettel hinein], und ohne Gesicht - dankt der innere Traumraum dir für deine Anfrage
Z: Und bezüglich dieser Bitte?
Der Mann: Du weißt es bereits - man muss im Geheimen bitten, dass sie sich im Geheimen mit der Bitte im Geheimen hinter dem Vorhang befassen
Z: Und hast du je in der Vergangenheit Antworten erhalten?
Der Mann: Ich leite nur Bitten weiter
Z: Mir scheint, ich habe verstanden - kannst du helfen?
Der Mann: Zu fragen?
Z: Kann ich durchgehen?
Der Mann: Bitte, ich werde im streng geheimen eine Genehmigung für dein Durchgehen erbitten
[steckt noch einen Zettel hinein]
Z: Und mich wirst du aufhalten?
Der Mann: Bist du ein Zettel? Bist du ein Geheimnis?
Z: Kann ich es sein?
Der Mann: Man kann das fragen, im verschlossensten aller Geheimnisse, aber denk dran - ein Zettel der hineingeht kommt nicht zurück
Z: Also was ist das, einfach eine Sackgasse?
Der Mann: Mein Herr, bist du verschlossen? Versteht Euer Ehren was Dunkelheit ist? Was Heiligkeit?!
Z: Aber es gibt keine Zeit! Gibt es keinen Durchgang dorthin?
Der Mann: Aber das Geheimnis ist in der Zeit. Wer weiß was ein Geheimnis ist - versteht dass man in das Geheimnis nicht eindringen kann
Z: Aber - der Traum - alles - verloren?!
Der Mann: Nichts wird zurückkehren, doch nichts wird verloren gehen - im schwarzen Loch, denn es ist unmöglich - und absolut verboten - die Schwelle zu überschreiten

[Der Gerechte schreitet zur Bühnenvorderseite, als würde er weggehen, und beginnt dann plötzlich zum Vorhang zu rennen und springt in ihn hinein mit seinem Körper parallel zum Boden und seinen Armen am Körper, wie ins Wasser, und wird von ihm verschluckt, der Vorhang verdunkelt sich, die Bildschirme schließen sich, zurück zum Ritual unten]

Gesänge für die ehrfurchtgebietenden Nächte [in den Originalmelodien]

T: Zum Tode Verurteilter was bist du erwacht - schlummre ruf in Träumen
Schreib deine Geschichte und zögere nicht - bevor die Nächte schwinden
Buchstaben sind Menschen - in den Welten des Geheimdienstes
Dir gehört der Name der Traum - und wir haben kein Gesicht

S: Hörst du Rabbi unsere Stimme - in deinem Schlaf
Erinnerst du unsere Träume - in deiner Ferne
Vergisst du unsere Entfernungen - in deinem Traum
Statt der Zeit gingst du uns verloren - und wir dir

Der im Land der Lebenden wandelt - in deiner Seele
Und im Land der Toten schlummert - in deinem Körper
Wirst du noch zu uns zurückkehren - wo auch immer du bist
Bis zu unserer letzten Nacht - werden wir auf dich warten

R: Wenn die Schüler und der Sohn die dir zur Hilfe stehen
Den ehrwürdigen und furchtbaren Traum ausgelegt hörten
Aus dem Mund unseres großen bewusstlosen Lehrers -
P: Würden sie niederknien und auf ihr Angesicht fallen

A: Wahrlich was fehlt, unser großer Rabbi
Als er zum Traum oder zum Ende ausging
Wie ein schlafendes Kind und toter Greis - zeigt der Lehrer
Fern von all seinen wahren Rufern - zeigt der Lehrer
Wie ein stummer Motor und verdächtiger Stille - zeigt der Lehrer
Wie eine versehentlich aufgedeckte Tarngeschichte - zeigt der Lehrer
Wahrheit was fehlst du, unser großer Rabbi,
Bei deinem Ausgang zum Traum oder zum Ende
Wie ein Spiegelbild in der Blase vor der Explosion - zeigt der Lehrer
Wie ein zerbrochener Spiegel und zerschellender Traum - zeigt der Lehrer
Wie ein entscheidender Beweis der verloren ging - zeigt der Lehrer
Wie eine Notverordnung und Navigationsfehler - zeigt der Lehrer
Wie ein Toter was fehltest du, unser großer Rabbi,
Bei deinem Ausgang zum Traum oder zum Ende
Sanduhr verrinnt und Zeiger steht - zeigt der Lehrer
Zeit auf den Spuren der verlorenen Suche - zeigt der Lehrer
Das Judentum nach dem Tod der Menschlichkeit - zeigt der Lehrer
Das Ende des Himmels auf Erden - zeigt der Lehrer
Wie Erde fehltest du, unser großer Rabbi,
Beim Ausgang des Traums wirst du enden



Sechstes Bild: "Warum wird es Schwein genannt? Weil das Schwein dereinst zurückkehren und rein und erlaubt werden wird"[Die Unterwelt, zwei Teile]

[Erster Teil - Die Sortierung, im Dunkeln]

Stimme 1: Seele, hör auf zu drängeln
Stimme 2: Ich war vor dir, warum überholst du
Stimme 1: Man könnte meinen wir stehen für die Duschen an
Stimme 3: Wette dass du auch unten nicht warten wolltest
Stimme 1: Wer bist du denn dass du wettest?
Stimme 2: Willst du Schläge?
Stimme 3: Ich rufe die Engel, ihr benehmt euch wie Kleinkinder
Stimme 1: Eine Schlange so lang wie das Exil, stehe stundenlang
Stimme 2: Kein Respekt vor den Opfern, stellt mehr Schalter auf!
Der Selector[beleuchtet]: Zu mir der Nächste zum Selector. Wer bist du?
Z[beleuchtet]: Zaddik
Der Selector: Natürlich, wie alle hier, in der Selektion, Seraphim-Jah, Heilige des Höchsten
Z: Aber das ist mein Name, Sortierengel
Der Selector: Lass mich sofort nachsehen [blättert Seiten um] finden... in den Aufzeichnungen... das Blatt [blättert Seiten um]
Tut mir leid mein Herr, Sie kommen in die Hölle
Z: Entschuldigung?
Der Selector: Für Entschuldigungen ist es zu spät. Zu den Verbrennungsöfen der Unterwelt, die Tür links
Z: Ein Fehler ist passiert! Bitte überprüfen Sie noch einmal
[Der Selector blättert Seiten um]
Z: Oh was für ein Chaos werde ich im Paradies machen über die Nachlässigkeit!
Ich beneide nicht den Verantwortlichen für diese Dummheit
Das ist der Empfang? Massen heiliger höchster Seelen aus der Shoah steigen direkt hierher auf -
Der Selector: Schwarz auf weiß - in die Hölle, Zaddik
Z: Das ist nicht lustig!

[Eingefroren - und verdunkelt]

[Zweiter Teil - Die Hölle, alle in Häftlingskleidung]

Haman[mit Axt]: Pharao, bist du hier?
Pharao[mit Mistgabel]: Was wird sein Haman, auch in der Unterwelt keine Ruhe von der schweren Arbeit - Teufelswerk
Haman: So ist es bei uns im Sonderkommando der Hölle - keine Zeit
Die Seelen der Juden kommen in Massen - das ewige Volk ist hier
Der Rücken bricht und das Paradies ist leer, aber der Baum ist diesmal bereit - für Kohle
Pharao: Was ist das Ende? Die Verbrennungsöfen halten das nicht mehr aus - und es türmen sich Haufen
Pyramiden von Geistern und Seelen - und wie ein Esel fordern sie in der Hölle, arbeite
Das schwarze Feuer verdaut die Mengen nicht - in der Finsternis unseres Ofens der Welt
Zur Speisung des verschwundenen göttlichen Traums
Haman: Aber da kommt Bileam - lass uns fragen!
Bileam: Einäugig tränend - atmet rauchende Feuer, aber sieht gequälte Seelen, ohne bösen Blick - und mit viel Segen
Haman: Segen? Ein andermal. Und wie geht es deiner Eselin, deiner Frau?
Pharao: Zu viel Geschrei macht die Dame in letzter Zeit, und tänzelt um den weißen Esel herum, der hierher gebracht wurde
Bileam: Süß, nicht wahr?
Haman: Eselig auf jeden Fall, wenn ich mit meinem gefalteten Ohr richtig gehört habe. Aber was siehst du am Ende der Nächte?
Bileam: Ein Erdbeben im Himmel, und in meinem einen von beiden Augen
Offenbart - Satan führt im Paradies eine Rebellion an, Dunkelheit zum Tageslicht
Und sie rücken die ganze Zeit vor und gehen, kein Zurück - das schwarze Heer wird von Gott nur ein Loch lassen
Aber siehe da der nervige Jude kam aus dem Loch
Sabbatai Zwi: Was geht, Leute? Was läuft Prophet?
Bileam: Was bei dir, Sabbatai Zwi?
Sabbatai Zwi: Hey Thoragelehrter, ich sehe du hast mich nicht zur Gruppe eingeladen
Hört mal ich habe an eine Neuerung gedacht, Freunde, die ihr furchtbar mögen werdet:
Dunkelheit ohne Gedanken! - Was sagt ihr?
Bileam: Sehr wichtig. Schließ dich den Kabbalisten an - bald
[Pharao und Haman lachen. Und lachen weiter]:
Haman: Wie die Flüchtlinge aus dem Paradies die großen Gerechten - denk mal! - die hier unten an der Tür schreien Bitten: Lasst uns sterben denn unsere Bücher sind schon tot. Und wir nehmen auf, von Herzen
Pharao[hält sich vor Lachen den Bauch]: Mit schwerem Gewicht, das ist gut
Haman: Für euer Gebet bin ich aufmerksam [zeigt auf sein Ohr]
Sabbatai Zwi: Witze, man könnte meinen
Haman: Hat der Gutsherr ohne Hund dich wieder als Ersatz für die Runde aufgenommen?
Pharao: Oder hatte er Angst du würdest von der Leine abhauen - gesegnet sei der Erlöser von Verboten?
Sabbatai Zwi: Inspirationslose Antisemiten! Hitler hat aus euch einen Witz mit der Shoah gemacht
Heil Bileam! Du hast nicht mal verflucht, nur wunderbare Verse hinzugefügt
Herr Führer Pharao und all seine Heere, was erzählen die Fische im Schilfmeer, wenn sie über dich singen?
Sag mal, lassen sie dir am Ende des Sederabends Gefilte Fisch übrig?
Danke Haman, du bist überhaupt ein Purim-Rabbiner
Bileam: Die Nazis?! Sie sind spirituelle Nullen! - Schlächter mit niedrigen Stirnen, wo ist der Verstand?
Nur den materiellen Körper töten sie - welche Bedeutung hat was sie tun?
Verbrennen lebendige Bücher? Sie werden dafür neue drucken. Was bieten sie an?
Wir waren spirituelle Opposition zu Gott
Pharao: Wer warf die Kinder in den Nil? Ich erschuf das Gottesvolk aus einigen wandernden Stämmen - ohne mich gäbe es keinen Judenhass, und keine Mutterangst um die Söhne
Bileam: Ich brachte die Propheten, ohne mich wäre die Tora Geschichte, ohne Zukunft, ohne messianische Hoffnungen und Verfolgungen über Jahrtausende
Haman: Ihr habt mich zum Lachen gebracht Süße, ich erfand die Juden
Sabbatai Zwi: Und ich... hmm... ich... die... die Säkularen!
Pharao: Hat der Führer eine Pyramide gebaut? Wie wird er in Erinnerung bleiben?
Haman: Hat er schon 127 Länder erreicht? Hat man in der Bibel ein Buch über ihn gemacht?
Sie verfluchen ihn als Amalek - wer ist hier das Original und wer die Kopie?
Hat die Schule nicht beendet, und will dem Volk des Buches eine Schule machen!
Bileam: Hält sich für einen rassischen Messias Verkünder, Fürst der dunkelsten Nacht
Hitler Hitler den ganzen Tag - die Gaskammern stärken nur den Traum!
Aus satanischer Halluzination werden die geheimsten Geheimnisse aufsteigen - spirituelle Revolution
Ich warne seit Jahren, deshalb verlieren die Juden für immer - und siegen
Die Brandstifter - düngen, aus dem Beschneiden der toten Bücher - wachsen sie blühen sie
Wie immer, wenn man einfach ohne Verstand ausrottet
Haman: Ohne mich - sind wir so besonders! Ein Volk anders als alle Völker
Pharao: Eine so dunkle Offenbarung wird noch in einer neuen Tora enden, Dummköpfe
Sabbatai Zwi: Na kommt schon, wie viele Jahre schlaft ihr schon - oder seid tot?
Als innovativer falscher Messias, die Wahrheit ist dass ihr veraltet seid - die Himmel degeneriert!
Keine Träume werden mehr von den Oberen herabsteigen, und sowieso interessieren sie sich nicht
Sie träumen nicht, es ist nicht mehr dasselbe Volk das ihr kanntet, das ihr euch einbildet
Nicht ihre Geheimnisse sondern sie - die Verschlossenen
Z: Die Opfer sind schuld?
Sabbatai Zwi: Es gibt keine spirituelle Leere - nur ideologische Fäulnis
Wenn kein geheimer göttlicher Traum - enthüllt sich ein satanischer Albtraum
Ich enthülle aus Erfahrung, das Dämonische dringt in das imaginäre Defizit
Wann haben sie originelle religiöse Literatur geschaffen? Innovatives geheimes Denken erfunden? Formale Änderung versucht? Höhere Geheimnisse entdeckt?
Hunderte Jahre sind vergangen... aber wer sind Sie mein Herr?
Z: Ich... bin... neu, aber anscheinend nicht aktuell
Bileam: Die deutschen Klötze, die Grobiane, tun den Juden einen lebenswichtigen Dienst
Eine Übung im Ende aller Enden, Stehen an der Schwelle zum Ende aller Welten
Und all das - vor dem wahren Ende, vor der spirituellen Shoah
Vor der Dämmerung am Ende der Tage und der Verdunkelung des Geheimdienstes
Denn die Vernichtung überrascht wie eine Viper - weil es keine Vorstellungskraft gibt
Und jetzt wird der ganze Überraschungseffekt vergeudet sein
Dank dem dummen Hitler wird das Judentum noch das menschliche Ende überleben
Pharao: Sie werden irgendeinen Moische suchen, der sie über das Meer des Weltendes führt
Und die Völker die ihnen folgen werden alle ertrinken - versinken in Wassern der Finsternis
Sabbatai Zwi: Fehler, im Gegenteil, im Ertrinken des Messias - glaube ich
Haman: Sie werden den König aller Könige mieten
Werden seinen Kopf in Dunkelheit drehen die alle und alle Welten füllt und umgibt
Und die Realität wird keine Grenze für die Vorstellungskraft sein wenn sie träumen
Bileam: Der Fluch Satans wird zum Segen Gottes
Die Vernichtung der Zeit wird zum imaginären Raum
Die Menschen werden zu Büchern und die Bücher zu Menschen
Die Buchstaben werden mit Geist eingehaucht - und das Volk des Buches wird seelisch geboren
Der Tod der Körperlichkeit wird sie vom Materiellen befreien
Sabbatai Zwi: Wie Antisemiten - in euren Köpfen beseelte Juden
Tausende Jahre sind vergangen seit ihr die Nichtigen getroffen habt
Das ist nicht mehr das Volk der Tora, sondern ein Gomorrha von Schwätzern
Null spiritueller Mut - und dann klammern sie sich an mein Versagen
Sie sind nicht mehr die Löwen des Buchs der Bücher -
Sondern Löcher-Mäuse
Z: Bei meiner rechten Hand, er hat Recht, Freunde!
Aber seine unheilvolle Reise ist einer der Verantwortlichen
Wenn der Name nicht hilft - sind die Juden verloren
Haman: Der Name wird helfen? Soll er erst sich selbst helfen
Bileam: Was für eine Art Bösewicht bist du, Euer Ehren?
Z: Ein großer Bösewicht!
Pharao: Dann komm zu Pharao, hilf hier einem müden Tyrannen, dessen Herz schwer ist
Bileam: Bitte, rufen wir dass er dem Opa erleichtere... [ruft]: Uralter Affe!
Haman: Hügel von zerbrochenen Seelen, Berge von gebrochenen Geistern
Man muss heben - und verbrennen
Bileam: Geht es dir gut, alter Affe?
Uralter Affe[hält inne. Zu Z]: Du?! Hier?!
Pharao: Kennst du ihn, uralter Affe?
Z: Was, und was machst du hier, ja?
U.A.: Du - Sohn, Bösewicht?
Z: Und du, mein Vater und Lehrer, Rabbi Affe, sein Andenken schütze uns, bist hierher gesunken, du Armer!
U.A.: Was hast du getan, nichtswürdiger Sohn, nach allem was wir für dich taten? Was hast du verbrochen?
Z: Vater, bitte!
U.A.: Ist das was aus dir geworden ist? Wenn nur deine Mutter, sie ruhe im Paradies, es nicht wüsste
Z: Du Großvater, wusstest du? Und dein erster Enkel wurde nach dir benannt, mit deinem Namen, als Fortsetzung deiner Seele
U.A.: Unglückliches Kind, der Fluch geht weiter, schon zwei Generationen
Über ihm verfaulen sie in der tiefsten Hölle - dorthin habt ihr mein graues Haupt in Kummer gebracht
Wer wird meine Augen mit Erde bedecken und sie schließen - sowohl ich als auch mein Sohn sind Erben der Hölle!
Pharao[zu Z]: Also du bist... noch ein gescheiterter Kabbalist?
Haman: Noch ein Bösewicht der zur Umkehr gebracht werden soll!
Bileam: Bringt jetzt das Schwein
Sabbatai Zwi[zerrt das widerstrebende Schwein an der Leine. Zum Schwein]: Erlaubt ist es dich zu binden, und das Verbotene zu erlauben - lasst uns den Gefangenen prüfen, wenn er sich selbst verrät - werden wir ihn ausliefern
Schwein: Genug damit hört auf, am Ende lasst ihr nicht einmal - einen Schwanz übrig
Sabbatai Zwi: Nur einen kleinen Biss vom Rücken!
Pharao: Also bist du ein großer Bösewicht
Z: Groß groß - und böse
Haman: Und kein Spion?
Z: Überhaupt nicht
Sabbatai Zwi: Und an verbotenen Speisen gescheitert
Z: Was für eine Frage - ich bin hier in der Hölle
Bileam: Dann beweise dass du es kannst - essen zum Beispiel!
Z: Mmmm...
[umarmt das Schwein] Mmmm... lecker, weich und warm, aber ich fühle Mitleid mit ihm
Schwein[erwidert die Umarmung]: Na, seht ihr, Barmherzige Kinder der Barmherzigen! Wie gesagt
Bileam: Du wirst es genießen und ihm wird nichts fehlen
Ein winzig kleines Stückchen
Von seinem fetten Bauch zu deinem mageren Bauch
U.A.: Oh Sohn, sei nicht grausam zu dir selbst
Schwein[verstärkt die Umarmung und streichelt]: Weißt du dass Schwein in der Shoah erlaubt ist?
Und sogar eine heilige Pflicht - und du sollst auf deine Seele achten - ein Gebot
Sabbatai Zwi: Durch eine Sünde erfüllt!
Schwein[küsst Z]: Ein Biss in Betäubung, ich erlaube es dir
Und jetzt beginnt ein Traum - im Schnarchen
Z: Du?
Schwein: Chchch... Chchch...
Z: Ich?
U.A.: Oy weh
Z: Vater? [öffnet seinen Mund]

[eingefroren - und verdunkelt]


Lied der Gefangenen [in der Originalmelodie, Fortsetzung des Rituals]

T: Traum und Schnauben aus einer Quelle
Verbrannt im Sonderkommando
Die Deckung ist eins und die Geschichte ist eins
Dir gebührt schweigendes Lob

A.P.: Komm mein Geliebter der Vernichtung entgegen, lasst uns das Antlitz auslöschen empfangen

S: Der Vernichtung entgegen lasst uns gehen
Wie Eden aus der Umkehrung
Hölle steigt herab ins Tal des Weinens
Ende des Traums in der Dunkelheit der Anfang

A.P.: Komm mein Lehrer der Vernichtung entgegen, lasst uns das Menschenantlitz aufheben

R: Komm im Traum zur Stunde der Schließung
In eine Höhle ohne Vergebung
Wie Satans Tanz über einer Braut
Mache mit uns ein Ende

A.P.: Komm mein Geliebter der Braut entgegen, lasst uns das Antlitz der Vernichtung empfangen



Dritter Akt - Ende


Siebte Szene: "Wie du nicht weißt, was der Weg des Geistes ist, wie die Gebeine im Leib der Schwangeren - dies ist ein verdrehter Vers, der von seinem Ende zum Anfang gedeutet wird"[Das Versteck unter dem Ghetto]

A: Wie konnte es sein dass ein so gutes Kind, wie du Affe, nie teilt was es endlos liest?
K: Passiert
P: Genie von einem Vater
K: Kommt?
R: Mund, bitte erwähne ihm nicht wieder den Vater
K: Vater Vater Vater!
S[flüstert]: Ssssstill er wird noch den Vater wecken
K[erhebt die Stimme]: Vater Vater Vater Vater
P: Und was wirklich wenn er [laut]: Va-ter weckt?
K: Kommt?
P: Gott erbarme sich, sein Vater ist ja schuld an seinem verzweifelten Zustand
R: Der Kleine ist eine Strafe?!
P: Ein Gerechter wollte das Ende beschleunigen - und die Folgen verdrängt er jetzt
Bis zur Ankunft des Messias [schaut zu K] - oder der Shoah des Namens
Verschwand er in höchster Finsternis der Vater wie schlafend - wir blieben mit dem Sohn
Wie ein Traum aber nicht als Zukunft - die es nicht gibt
A: Aber warum?
P: Augen haben sie und sehen nicht, aber allein der Mund wird sprechen: ein geschädigtes Kind
R: Nein! Wie kann das sein? Dass ausgerechnet der Sohn des Gerechten, das Kind
P: Macht keinen Sinn - der Name macht es extra!
Aber wie sein Vater stur
K: Zahn!
R: Er ist eine hohe Seele für die Größe der Stunde
P: Und die Stunde - Shoah
Zeit der Geheimnisse des Muselmanen, wie die Gebeine im Leib der Schwangeren - werden wir sehen
A: Also verleumdest du das Kind, na und
P: Die Angst in euren Bäuchen - wird der Mund aussprechen, ganz zu schweigen - vom Hunger
Füllt eure Bäuche mit dickleibiger Literatur - Geheimlehre im Inneren
Aber der Magen wird schmerzen -
Denn wie verschlucktes Erbrochenes wird die Schuld des Vaters aufsteigen
R: Kundig bist du in der Geheimlehre, mündlich aber schriftlich -
Wie ein Brief in der Flasche aus einem isolierten Bunker, inmitten eines Meeres der Finsternis -
Wie unsere Väter können wir unsere Lehre vergraben - für eine Zukunft die wir nicht kennen werden
P: Und die kein Mensch lesen wird - nicht einmal ein Affe der nach dem Menschen kommt
A: Aber liest der Affe jede Seite?
Oder blättert er nur wie besessen durch sie?
Und ist wirklich das Zeitalter der Tora vergangen?
Wir werden es nie erfahren, denn unsere Welt hat die Schwelle erreicht - wir können nicht mehr über die Grenze sehen
P: Auch nicht über die Seite - denn die Geschichte ist zu Ende
Ein geschmackloser Schluss in meinem Mund - bitter
R: Aber was ist die Tora wenn nicht eine Wette - hastig und grausam?
Kein christlicher Glaubenssprung, mit dem du einen Abgrund überquertest -
Sondern ein Wurf in die Ferne, mit all deiner Kraft -
Ein geistiges Testament für die letzte Generation
A: Oder für eine andere Welt - erste Generation
R: Das Judentum ist nicht das Überleben im Fleisch sondern in der Kultur
Ein Untergrund unter der Welt, ein geheimer Raum der Buchstaben
Nicht der koschere Körper - sondern der Körper der Kaschrut
P: Sprichst du vom Christentum? Ohne Juden - gibt es Judentum?
Ausgerottet ist unser Geschlecht, Gas mit Gas versiegelt - was hilft das verborgene Geheimnis?
R: Selbst wenn die ganze Menschheit stirbt, und durch eine blutlose Rasse ersetzt wird - unsere Seele ist nicht das Blut
Auch wenn die Gebote sterben - wird der Geist der Zukunft Tora lernen
Die Opfer hörten auf - aber nicht ihr Studium
Kein Schnitzel ohne Überlebende aber es gibt Schabbat
Auch wenn Himmel und Erde vergehen - und all ihre Heerscharen vernichtet
P: Und warum sollte eine Welt ohne Menschenbild
Sich für unseren dummen Traum interessieren?
R: Weil ein Weiser sich für die Geschichte seines Geistes interessiert - für die Kindheit und die Väter
A: Nicht Prophezeiung ist der Traum - sondern Berg Nebo
Wo die kommende Welt nach der Welt kommen wird
Als Gleichnis für den Anblick des verheißenen Landes - das wir nicht betreten werden
R: Aber wenn es Geist gibt - wird es Tanach geben -
Und er wird sogar seinen Weg fortsetzen
Bis zum letzten Buch des Gerechten - das hier am Boden [zeigt auf K]
A: Wenn Literatur überlebt - überleben wir als Literatur
Nicht als Welt - sondern als Traum - darin verborgen als Geheimnis in der Asche
Die Zukunft des Volkes des Buches - wird im Buch bewahrt
P: Ihr seid ein böses Team - schnelles Augenzwinkern - oder wach?
Zwischen uns wird sich die Kluft nicht schließen - bis wir zu Staub zurückkehren, begraben werden
Denn als Vater - spricht ein Vater
Aber hier vor euch - das Opfer [schaut auf K]
A[zu K]: Kleiner, das Buch der Geheimlehre des Gerechten - darf man?
R: Erlaubt? [K lässt nicht zu dass sie ihm das Buch nehmen]
A: Bitte!... Gibt nicht auf
R: Bitte gib!! [K kämpft heftig um das Buch das fast zerreißt]
P: Na, der Vorzug des Menschen - denn das Blut wurde erlaubt
Wahrlich fleißig, gelehrt, beharrlich -
Brennt in unserem Lehrhaus - das ewige Feuer
A: Was machen wir jetzt?
R: Fragen wir [rufend]: Schin und Taw [kommen]
R: Schin der Lauscher und Taw der Aufzeichner, was fängt euer Team auf?
S: Nichts
T: Gar nichts
S: Wichtig
T: Wirklich
R: Stille?
A: Schläft er wie tot?
S[legt die Hand auf T's Mund]: Ich würde nicht empfehlen ihn zu wecken
T: Niedergang auf der Überholspur! Statt über Kühe -
S: Oh Sühnopfer
T: Flüstert er über ein Schwein
R: Schwein?! Vom Regen in die Traufe
A: Nicht einmal wie Pharaos Traum, die waren wenigstens koscher!
P: Vielleicht bittet er dass man ihn zurückbringt
R: Oder etwas anderes - zurückzubringen
P: Das man nicht mehr zurückbringen kann
S: Wenn schon, ich erinnere mich eigentlich - im Geheimbuch des Gerechten... [zeigt auf K]
T: Der verborgene Schweinehahn - vertiefte sich!
A[hält R davon ab sich auf K zu stürzen]: Dem Kleinen - tu nicht weh!!
[sie kämpfen]
P[trennt sie]: Bitte genug
R[beruhigt sich etwas, wird von S und T gestützt]: In den Knien - Zittern
[zu A der versuchte ihm im Kampf den Mund zu stopfen]: Aber mich wirst du nicht zum Schweigen bringen!
K: Tick!
A: Uff, uff!
P: Möge dieses Studium zum Verdienst der Heilung der Seele und Heilung des Körpers von Affe Sohn des Gerechten und Gerechter Sohn des Affen sein
K: Sohn des Affen! [öffnet wieder demonstrativ das Buch]
R: Wird er lesen?
[K beginnt wild die Seiten im Buch umzublättern] Er wird zerreißen - in Fetzen!
P: Die Geheimnisse der Schweine
R[versucht sanft]: Affe... Affe?... Affe?! [das Kind ignoriert ihn]
S: Er reagiert nicht auf den Namen
P: Er weiß nicht dass er einen Namen hat
R[zu P]: Weiß er dass es den Namen gibt?!
P: Weiß nicht
R: Wie, von allen Kindern der Welt - er, der unsere Hoffnung von allen war, das verborgene Geheimnis, unsere erträumte Zukunft, das Genie der Generation!
A: Weil wir träumten wie ein Traum, Augapfel [streichelt K's Kopf], wir schliefen ein wie ein Wächter - das Problem ist dass niemand dem Kind das Sprechen beigebracht hat!
R: Oder wenigstens zu kommunizieren, man muss aufwachen! Es war Pflicht ihm die Sprache zu geben, die Grundlagen - das ist das ABC, kein Geheimnis
A: Die Buchstaben!
R: Und vielleicht ist es noch nicht zu spät?
Guten Morgen Team - genug geschlafen
Man kann noch vom Ende beginnen, auf der Zungenspitze

Lied der Kommunikationsprobleme [S und T kreisen um K]

S und T: Affe Schin Taw - Bogen!
K: Taw -
S und T: Schin Taw Affe - Schweigen!
K: gen!
S und T: Affe Schin Resch - Band!
Schin Affe Resch - Lüge!
K[schreit aus voller Kraft]: wach!

R: Schnell still! Noch weckst du Vater aus dem Gr...
A: ...ab
R: Nein, wir verstehen ihn einfach nicht, seine Welt
A: Wie er uns nicht versteht, andere Welt - er ist Welt -
P: Die nach uns?
Versteht ihr welche Stummheit von uns bleiben wird?
Die ganze Geschichte wird zu Archäologie
Die Bücher werden zu Steinen, und sprechen wie Steine
Die Literatur wird als geistige Möglichkeit aussterben
Die Tora wird ein Grabmal sein, und die Buchstaben - Kies
A[schaut auf K]: Fels der Ewigkeit, das Herz ist beklommen
P: Und die Lage?! Dein Kummer ist voll über das trostlose Leid des Einzelnen -
Ein Kind ohne Zukunft - aber die Zeit der Zukunft ist verloren, wir alle sterben, einschließlich des Kleinen, alle Kinder!
Die Menschen werden um einen Affen trauern, aber wenn alle vernichtet werden - werden sie mit den Schultern zucken
Wenn ihre Welt verschwindet - gibt es keine Bedeutung, Gleichgültigkeit wird sie befallen!
[A greift P an, A schreit "Bosheit Bosheit", P schreit "Dummheit Dummheit"]
R[bricht zusammen, hält seinen Kopf]: Gott erbarme sich! Mein Kopf begreift nicht [sie hören auf zu streiten]
Der Abgrund, der Abgrund
Wie sich vorbereiten?
Und der schlafende Lehrer
Die letzte Chance, ja
A: Weiß was er tut
P: Wenn er es vorzieht zu träumen
R: Dass es das Einzige ist was bleibt -
Die kommende Welt
K[schreiend]: VaterVaterVaterVaterVaterVaterVater!
T: Stopft ihm den Mund!
S: Die Deutschen werden kommen!!
[Tumult, S und T jagen beide K nach, stürzen sich auf ihn und versuchen mit den Händen lange seinen Mund zu stopfen und würgen ihn vielleicht - die Szene wird eingefroren. Kein Ritual, nur Ritualmusik]



Achte Szene: "Und seine Seele ist mit seiner Seele verbunden - und es wird sein wenn er sieht dass der Junge nicht da ist"[Die Abteilung, Verhörraum in der Hölle]

Z[Augen schwarz von Schlafmangel, sitzt am Verhörtisch der sein Bett ist]: Wo bin ich?
Der Gute Ermittler: In der Sonderabteilung. Der unteren Abteilung
Z: Wer sind Sie, geehrter Herr?
G.E.: Der gute Ermittler
Z: Und warum... ich...?
G.E.: Denk nach... gut
Z: Und wer...
G.E.: Stellt hier die Fragen?
Z: Aber was bedeutet gut?
G.E.: Ende gut - alles Affe gut
Z: Affe?
G.E.: Kleiner Spion, Eindringling, brach auf zu einer Mission - Satan aufzuhalten
Als im Paradies sein Gesuchter nicht gefunden wurde - wandte er sich zur Hölle selbst ihn zu suchen
Das Geheimnis der Invasion zu enthüllen versuchen - doch seine Tarnung verbrannte, und das ist das Ende
Gut?
Z: Was hat das mit dem Affen zu tun?!
G.E.: Was kommt nach dem Menschen?
Diese Fragen wurden in Blut geschrieben
Wer die Armee der Himmelshöhen täuschte -
Wird auch die Armee der anderen Seite danach verraten
Z: Ich folge dir nicht
G.E.: Ich kannte viele Gerechte in deiner Lage
Wer den Weg des Geständnisses der Sünde wählte - bereute nicht
Z: Wirklich?
G.E.: Dies ist keine gewöhnliche Zeit - es wird Verständnis geben für den Fall, du wirst sehen
Leider brauchen auch wir in der Hölle Hilfe, und ich kann dir helfen - im Gegenzug
Z: Aber Gerechte - hier in der Hölle?
G.E.: Wer hätte das gedacht! Satan hat keinen Geheimdienst?
Nur Gott hat Kabbalisten - und ein zu verbergendes Geheimnis?
Wenn Gott keine Grenzen hat - ist auch Satan unendlich
[beugt sich zu ihm] Sag doch: Dem Dunkel oder dem Licht ist das Geheimnis natürlich?
Eure Arroganz schadet dem Geheimdienst
Z: Eure Einheit ist transparent, unbekannt
G.E.: Nicht erwähnt auch in den Büchern - die Sonderabteilung
Darüber werden die Gerechten nicht berichten, nur die Wände -
Denn in Verhören schweigt niemand
Z: Nur trinkt - aus dem Brunnen des Verderbens
G.E.: Schlürft daraus Geheimnisse, die Gott auch vor sich selbst verbirgt, unter dem Wissen
Denn dunkler als Dunkelheit sind die Operationen der Abteilung - ihre Geheimhaltungsstufen dunkler als schwarz
Ein Auge das sie sieht wird zum Loch
Z: Unter der Welt - im Versteck, auf der anderen Seite - ein Ort wo die Sonne nicht scheint?
Ein Mund der sich öffnet - wird kochenden Kot trinken
G.E.: Das ist doch der Rest Israels - und Gott - nachdem er die Opfer verdaut hat!
Aus der Menschheitsvernichtung wird keine Seele gerettet, aber vom Ebenbild im Todesschatten bleibt der Schatten
Nur was verborgen ist ist was bleibt - nur das Verdrängte lebt noch, und das Vergessene -
Z: Bleibt?
G.E.: Als Geisteswelt, das Paradies ist schon ausgelöscht
Und nur die Hölle ist noch hier, fest
Z: Wenn wir nicht weinen werden wir lachen - aber was ist dein Vorschlag?
G.E.: In der Tat wurde die obere Welt zum Witz
Das Licht ist keine geistige Option mehr, wer wird noch an Gottes Strahlen glauben
Satan ist die einzige ernsthafte Chance
der Tora Israels
Die Nacht - das ist die Frage die die Hölle fragt
Z: Aber was ist der Inhalt der Finsternis? Die ganze Nacht-Nacht-Nacht - was bedeutet das?
G.E.: In der Tat nicht die Sünde erregt - sondern die Erneuerung
Dem Kopf der Schlange nach stiegst du hierher zur Suche
Aber die Invasion ins Paradies - der Kraft Satans
Entspringt einfach - der Veraltung
Z[gähnt]: In der Tat eine innovative Botschaft - der Sabbatianismus!
G.E.: Die dunkle Spiegelung der Gebote ist nicht die Sünde
Sondern die Verlagerung des Judentums vom Raum in die Zeit - im Spiegelbild
Vom Meer der Halacha zum Strom des Traums - die kommende Welt ist nicht mehr Ort sondern Epoche
Vorbei ist das Zeitalter von Mensch, Erde und roter Kuh - und nur ihr Geheimnis ist noch verborgen
Im Ausgang aus dieser Welt, deren Ende Shoah - zu den Buchstaben des Denkens
Traumhafte Handlungen erschaffen Welten - die ganze Tora wurde zur Sprache
Die Bruchstücke der Wirklichkeit sind nur Traumstoff, Zeit zum Schlafen gekommen - denn die Realität ist müde geworden

[Z der während der Rede des Ermittlers nickte schläft völlig ein - der Raum wird verdunkelt, der böse Ermittler tritt ein, der gute Ermittler flüstert ihm etwas zu und geht]

Der böse Ermittler[weckt ihn mit seiner Stimme]: Der Traum ist ein Weltenbiss - jenseits des Tuchs
Ohne deine Kontrolle - steigt alles Verdrängte auf
Du dachtest dein Geheimnis zu verbergen - während wir in deinem Kopf sind?
Von selbst wird kommen was - du vor dir selbst verstecktest
Alles was du denkst oder dir vorstellst wird gegen dich verwendet im Verhör - sei gewarnt
Und verdunkelt
Z: Bist du der böse Ermittler?
B.E.: Ja und ich hörte - böses Kind
Z: Oder vielleicht - böser Traum
B.E.: Gute Definition für die Realität, aber daraus kommst du nicht mehr raus - Gerechter
Aber - genug. Wer sind die Eindringlinge die das Paradies zur Hölle machten?
Z: Seid ihr das nicht?
B.E.: Was ist das Ziel der Rebellion, Herr Heuchler?
Z: Seid ihr verrückt geworden?
B.E.: Was habt ihr Kabbalisten geplant?
Z: Unglaublich - Satans linke Hand weiß nicht was die rechte tut
B.E.[schreit]: Hallo, bist du Geheimdienst? Was meinst du interessiert uns - ein Konkurrent in allen Welten?!
Wer wird sich noch vor der Unterwelt fürchten - wenn die Hölle auf Erden ist?
Die Shoah wird die ganze Welt der Sünden und Bosheit auslöschen - die Unreinheit verliert ihre Bedeutung
Was ihr getan habt ist Selbstmord - Satan wird zur Marionette an der Schnur
Ihr habt die ganze göttliche Welt zum Einsturz gebracht, von oben bis unten hier, von der Gnade bis zum Gericht
Was wollt ihr, stinkende Juden?
Z: Entschuldigung?
B.E.[zittert vor Wut]: Wer wird noch ernsthaft um Vergebung bitten, mit Zittern, an Jom Kippur, wenn die ganze Gemeinde brennt?
Die Shoah hat die Abschreckung des Gerichtsmaßes vernichtet - die Gottesfurcht ist tot, ihr nennt euch Geheimdienst?!
Z: Offenbar wissen wir gar nichts
B.E.: Wir wussten immer dass die Juden Gott verraten würden - kein Zweifel dass das eine Arbeit von innen ist!
Z: Verdammter Dämon, du würdest keinen Juden verdächtigen - wenn du wüsstest was Kinder sind
B.E.: Fehler! Dummheit, Verwirrung im Plan, imaginäre Revolution die zum dämonischen Putsch wurde, ein Traum der außer Kontrolle geriet und durch einen Albtraum kosmischen Ausmaßes ersetzt wurde - es gibt keine andere logische Erklärung!
Z: Und wenn das Geheimnis zu... dunkel ist? Vielleicht wurde die Abteilung von oben ausgeschlossen? Wo ist Satan, wenn nicht dort oben?
B.E.: Die Not der Unterwelt ist schlimmer als die Hölle, hier zischen sie wie Schlangen, und dort schreien sie, Satan ist in Panik! Die Eindringlinge kommen schon rein - und darüber wird geschwiegen - in Stille. Und du dachtest hier würdest du bis zum Grund der anderen Seite in der Untersuchung der Katastrophe vordringen... und was? Sprich!
Z: Ich habe die Quelle dessen was geschah nicht gefunden, vielleicht liegt seine Wurzel noch unter deiner Abteilung. Gibt es noch tiefer zu gehen - in den Keller?
B.E.: Der oberen und unteren Welt wird ein Schicksal widerfahren - wenn wir nicht Kräfte vereinen - gegen den gemeinsamen Feind - der zwei Seelenfeinde vereint - weil er keine Seele hat, Partner - teuer aus Not
Z: Guter Versuch, in deiner Rolle als böser Ermittler, auch wenn ich mich als Kaninchen nicht anschließen werde
B.E.: Was, du weigerst dich?
Z: Wenn ja, verstehe ich, für jeden Keller gibt es einen Keller?
B.E.: Deine Frage muss mit der Seele beantwortet werden, sofort
Wartet auf dich dort, wie heißt er - mit Vergnügen!

[Verdunkelt. In der Ecke von hinten beleuchtet ein Affe, mit dem Rücken zu ihnen, gebeugt in seiner gewohnten Lesehaltung, bewegt sich aber nicht]

G.E.: Der Messias möge sein Blut rächen -
Z: Affe?
B.E.: Abkürzung für Opfer
Z: Leser, Klein?
B.E.: Er wird nicht antworten, natürlich
Z: Er ist in der Hölle, das heißt...
G.E.: Verstorben
Z: Affe, bist du es?!
Affe - Stimme?
Nein, alles ist gekommen!
Affe, das ist Papa Zaddik
Nein, zu schwer genug
Affe, bitte?!
A: Sch!
Z: Was ist passiert, warum ist er hier, warum?
Was habt ihr getan, was haben sie dem Kleinen angetan
[Z fällt auf sein Gesicht - mit einem einzigen Schluchzen - und erhebt sich nicht]
G.E.: Das Wunderkind war zu viel für die Welt
B.E.: Seine Seele kam zu früh -
Daher kehrte sie zu früh zurück
G.E.: Willkommen - in der kommenden Welt. Der Name?
B.E.: Nathan
G.E.: Der Name?
B.E.: Nahm
G.E.: Der Name?
B.E.: Gesegnet
G.E.: Nathan-Nahm gesegnet, unsere letzte Hoffnung, die eine - zartes Kind, warum muss man für dich sprechen? Was stimmt nicht mit dir?
B.E.: Etwas stimmt nicht mit dem Kind. Nicht? [A immer noch mit dem Rücken zu ihnen, beginnt aber den Kopf in unnatürlichen Nein-Nein-Nein Bewegungen von Seite zu Seite zu werfen]
G.E.: In Ordnung. Was nicht
B.E.: In Ordnung. Na sieh
[A beginnt allmählich während ihrer Worte mit dem Finger zu lesen und obsessiv wie gewohnt im Buch zu blättern, immer schneller]
G.E.: Was für ein Kind liest so viel? Ein großer Rabbiner wird er werden
Süßer, was macht die Kuh?
B.E.: Schlecht schlecht schlecht
G.E.: Rotes Warnlicht - der Admor hinter ihm [verbirgt sein Gesicht] Wo ist Papa? Wo ist Papa?
B.E.: Kuckuck! Da ist Papa! Da kommt er - der nächste Zaddik! Über seinen Vater wird er sich erheben. Der Erbe!
G.E.: Was für ein ernsthaftes Kind das nicht lächelt, nicht spielt - wie ein Kind. Was ist los?
B.E.: Ich lese!
G.E.: Aber was liest er? Was liest er?
B.E.: Und liest und liest und liest der Kleine wie ein Wurm übertreibt er nicht? Das sind nicht Bücher für sein Alter, verschlingt in Blitzesschnelle verborgene Geheimnisse, Verbotenes, schreckliches Geheimnis - in dem lieben Sohn, der mit der Wand spricht, und was antwortet die Wand? Ja ein begabtes Kind nicht von dieser Welt, lernt wie ein Engel begabt wie ein Dämon aber die ganze Zeit: Was - liest - er?
G.E.[hebt Z auf]: Geh sieh nach
[A liest mit dem Finger im Buch, scheint sich zu vertiefen]
B.E.: Schau diesmal gut hin, geh tiefer runter...
Z[beugt sich immer weiter zu A, plötzlich bricht er in einen Schmerzensschrei aus]: Das Buch ist verkehrt herum!

[Verdunkelt. Kein Ritual, nur Ritualmusik]
[Nur EFR sind um Zs Bett herum beleuchtet]

R: Schreit - verkehrt! Deckt ihn schnell zu
Bevor er kalt wird, er darf nicht aufwachen! [zieht den Tallit als Decke bis zu seinen Augen hoch]
E: Verborgene Katastrophe - in seinem Bett verborgen
Seine Augen bewegen sich - der große Zaddik
F: Und sein Sohn das verschlossene Geheimnis



Neunte Szene: "Er wird den Tod für immer verschlingen"[Unter der Hölle, auf dem Tisch-Schrank-Bett in der Bühnenmitte auf dem Zaddik schläft - der Tallit als etwas aufgeblähte Decke, neben ihm wacht eine Frau]

Z: Grrr...sch...
Lilith: Ja, lass es raus, Zaddik
Z: Meine Geschiedene?!
Lilith: Lilith erscheint dem Menschen immer als seine Frau, Wurzel seiner Seele
Z: In unserem Fall war es nicht selten auch umgekehrt. Aber - ich glaube nicht dass du hier bist!
Lilith: Und was suchst du hier, unter der Hölle?
Z: Ich habe schon vergessen wie du aussiehst. Alles wie ein Traum
Lilith: Ach, ich habe schon die Träume vergessen... Wie unser Leben verlief - mit den "Sohar"-Halluzinationen und den neuen Geschichten jeden Morgen mit den "heiligen" Büchern in den Nächten. Wieder die Dummheiten und Märchen? Hat der Name schon von dir gehört?
Z: Ja, deine Sachlichkeit erinnert mich an... urzeitliche Epochen wie Wolken, die vergangen sind und von denen kein Weiß geblieben ist, sie sickerten als Regen in den Staub, Leben jenseits der Berge der Finsternis. Was machst du hier, im Boden der Unreinheit, du - tot?
Lilith: Was macht jemand hier, in den Tiefen der Zeit. Auch du. Denn auf der Reise ans Ende der Welt - was kann schon die Endstation sein, am Ende der Nacht?
Z: Ja, Lilith.
Lilith: Ja Zaddik, du bist heruntergekommen, ah?
Z: Weißt du, man sagt es gibt eine Shoah. Also treffen wir uns am Ende alle
Lilith: Wer war die dumme Kupplerin. Klar, Idioten - ergänzende Gegensätze
Z: Wenn du nicht weggelaufen wärst, hätten wir es gemeistert
Lilith: Da ist der naive Zaddik - in Beziehungen. Das Genie - in Kindererziehung
Z: Stimmt, er wächst und erfüllt nicht immer die Erwartungen, aber du kannst nicht akzeptieren
Lilith: Vorwürfe vom Träumer über die Realität - das habe ich nie geträumt. Wieder und wieder bin ich allein - und er spielt Geheimdienst
Z: Soll ich daran erinnern welche Schande du mir vor allen Schülern bereitet hast?
Lilith: Nur dass sie nicht hören - immer immer. Auch in der Hölle! Sollen sie brennen, aber der Gestank des Rauchs - dass ihn die Nachbarinnen nicht riechen. Träume? Er hat sich wirklich für die Fenster interessiert
Z: Also was, wenn wir uns nicht im Paradies als Seelen trafen, ist unsere Hölle zusammen zu sein?
Lilith: Alles außer dem Kind hätte ich verziehen
Z: Ach, spürst du es? Die unmögliche Bosheit in der Antwort. Lilith oder meine Geschiedene macht das einen Unterschied? Verdorbenes Feld. Oh meine Grausame, wer hätte wissen können
Lilith: Auch ich hatte Träume, und du - wusstest es
Z: Na, wenn nicht Träume sondern das Scheitern die Lehre des Lebens ist - und das ist die Erkenntnis die man mit den Jahren erwirbt. Was ist Altern wenn nicht Verzicht - die Träume sind Lüge, meine Ex-Frau. Zu der man nicht mehr zurückkehren kann - auch wenn man es so sehr will, bis zur Erschöpfung der Seele - aber nicht wegen äußerer Zwänge, sondern weil wir uns von innen verändert haben. Wir haben uns selbst verloren.
Lilith: Sagt wer seinen Träumen bis ans Ende der Welt nachjagte, und seinetwegen soll es brennen, nur dir ist es erlaubt? Die Welt soll sterben. Um uns war dir nicht wichtig
Z: Wieder kommt das Braten [singt]: Die Hölle ruft Sohn mit der Tochter - und wird euch in der Pfanne bewahren...
Lilith: In der Tat bei dir auch der Tod - ein Witz, und das Nest das wir bauten - ein Rührei
Z: Weißt du was der Tod ist Liebling? Nicht der Moment der Enttäuschung und des Abbruchs des Willens in der Blüte, sondern der endgültige, letzte Verzicht. Wir lassen uns von uns selbst scheiden. Trennen uns von der Liebe - unserer zu uns selbst, der letzten die uns blieb. Und das schmerzt wie die Hölle, aber am Ende nach dem Ende, wenn alle Träume tot sind - wen kümmert es noch?
Lilith: Nur wen wir zurückließen
Z: Und in der Shoah nicht mal das, sieh Frau, wir haben Gleichheit erreicht. Niemand bleibt zurück!
Lilith: Sechs Mal wird er vergessen - und sieben wird er sich nicht erinnern. Ja ihn, der zurückbleibt
Z: Denn sechs Träume fällt der Gerechte - und sieben steht er nicht auf. Aber wie du brätst - mit Schuldgefühlen. Sieh nicht nur aus dem Paradies - aus der Hölle werden wir vertrieben, auch
Lilith: Mein Mann, die sechs hätte ich verziehen, aber die siebte Sünde - niemals. Denn er ist der Kleinste - von allen
Z: Aber er der im Zentrum EFRSHT steht wird dir nicht sagen, doch -
Lilith: Du bist geschieden?
Z: Hör - mir selbst werde ich nicht verzeihen, also verzeih mir - wenn ich deine fehlende Vergebung ignoriere. Aber was machst du, Lilith, oder vielleicht meine Geschiedene, hier unter der Welt?
Lilith: Immer - seine Frau. Bewacht seinen Kopf und sein Bett - das Schrecklichste
Z: Dann bist du überhaupt schon mit einem anderen?!
Lilith: Wenn du nur wüsstest was dein Mund spricht
Z: Er?
Lilith: Bist du sicher dass du eine Erklärung willst?
Z: Ja. Jener. Besser als mit einer Lüge zu enden
Lilith: Und zu plappern? Die Eindringlinge kamen wie ein Adler aus der Ferne, der zuerst in den Himmel des Paradieses nistet, und dann bis in die Tiefen hinabsteigt zu picken. Von den Wolken bis zur Hölle - alles Kadaver, kein Grab
Z: Deshalb Gefährtin, muss ich mit Satan sprechen. Lilith, diesmal braucht dein Mann deinen Mann. Nur ein Bund von oben bis unten, ein Bogen zwischen den Oberen und Unteren, wird sie und uns die Mittleren retten - vor der äußeren Flut, die in die Grenze von Sein-und-Nichtsein - eindringt. Himmel reichten bis zur Seele, obere Shoah, quält jede Seele - einschließlich unserer Kinder. Das Ende allen Geistes kommt vor uns
Lilith: Mein Mann - sein Feuer ist nicht mehr. Auch das Gesicht der Hölle - wirst du nicht mehr erkennen, unter uns
Z: Nur das Böse kennt die Bedeutung des Schrecklichen, ich muss wissen was geschah. Das Antlitz des Höchsten wurde nicht gesehen - daher will ich das Antlitz des unteren Königs sehen, lass uns hindurchgehen. Ich bin ein Sünder!
Lilith: Ich werde den letzten Mann nicht verraten, dem nur noch das Feuer seiner Frau blieb - zurück!
Z: Wenn wir bis hierher gekommen sind - und nur noch wir beide sind - werden wir nicht aufhören
[packt sie - sie gibt ihm eine Ohrfeige]
Z: Ich weiß was du verbirgst. Der Satan der sich verstellt - ist der Schuldige, Lehrer der Hölle, Führer der Shoah-Unreinheit, der Rebell gegen den Namen. Meine Reise endet, ich steige hinab zu ihm - zur Wurzel des Bösen und Tiefe des Abscheus, zur Niedrigkeit des Hauptes der Eindringlinge als Schwanz - und sein Antlitz wird ausgegraben und verborgen. Ich bin am Boden angekommen, am Grund, steh auf und zeig dich - jetzt!
Lilith: Still, erschrecke seine Wände nicht - deine ganze Reise war umsonst
Z: Einen Feigling zu entdecken. Wen beschützt Lilith so wie die Schechina, unter deinen Flügeln geborgen? Schläft Satan wie ein Kind? Krank? Ich weiß - er träumt
Lilith: Oh, unterste Hölle - und keine Antwort von oben. Deine Augen sind verklebt und du kannst nicht sehen - dass der tiefste Ort in der Hölle - leer ist? Es gibt niemanden mehr zum Reden, nichts ist mehr zu tun. Alle Engel des Verderbens sind erloschen, alle Dämonen in den Verbrennungsöfen, die Bocksgeister wurden geschlachtet und die Gefangenen kamen in seltsamen Toden um, die Schädlinge wurden selbst ins Höllenfeuer geworfen, die Unterwelten wurden ausgelöscht und ihre Keller begraben und die Schleuder zerbrach und der Brunnen des Verderbens wurde mit Erde bedeckt, wie oben so unten, die Seelen von Gerechten und Frevlern wurden im gleichen Gericht vernichtet, und alle sieben Abteilungen wurden durchbrochen, stürzten ein, wurden liquidiert, die ganze Hölle kollabierte - und Satan ist tot
Z: Was?!
Lilith: Wahr - und verflucht sei der Richter des Toten. Auch er fiel der Shoah von oben und unten zum Opfer, die Zerstörung über alle Welten brachte. Und ich klage, bewache das Bett. Eine Frau deren Haus ein Friedhof - ist
Z: Und die Rebellion - erinnerst du dich?
[schweigt]
Z: Wenn tatsächlich nicht Satans Werk, was ist das Geheimnis der Rebellion?
[schweigt]
Z: Wovor hütest du dich?!
Lilith[flüstert]: Hast du jemanden getroffen der die Eindringlinge traf - die im Geheimnis des Untergrunds verborgen sind? Gibt es überhaupt einen Zugang, und sei es in finsteren Gedanken, zur anderen Welt wirklich - die nach dem Schlaf - die kam um unsere Welt zu vertreiben, wenn der Morgen nicht mehr uns gehören wird? Gibt es Kommunikation - wenn nur wir sprechen - gibt es eine andere Seite? Wohin wolltest du gelangen - nachdem der Weg verloren ging? Hast du je einen Zeugen von innen gesehen der weiß, der in ihrem Geheimnis war, oder auch nur ihre Gesichter sah - die Gesichtslosen? Oder hört man nur, hört...
Z: Und wir sind allein, flüsternd?
Lilith: Egal, für uns ist es sowieso zu spät
Z: Und morgen?
Lilith: Wird nicht sein! Dunkel dunkel für immer, Morgen Morgen niemals. Für immer gefangen in einem Traum - der nicht endet. Tot - für ewig
Z: Nein! Wer sagt das?
Lilith: Die Deutschen, und auch ich, die Höhen werden bezeugen - und die Betrogenen. Wir alle hier in der Hölle, im bitteren Kreis. Ich, du - Herr Verstorbener - zusammen mit dem lieben Sohn, die ganze überflüssige Organisation, einschließlich der Schüler. Alle tot
Z: Nein!! [wirft sich aufs Bett, fällt auf sein Gesicht und vergräbt es darin]
Lilith: Mein ehemaliger Gatte, die Juden lernen immer - wenn es zu spät ist. Wir werden nie in die andere Welt überqueren können. Vielleicht wenn wir rechtzeitig gelernt hätten - damals, in der Vergangenheit. Aber wir und unsere Väter haben gesündigt - wir haben den Übergang verpasst. Das Rätsel wird nicht mehr gelöst - wir stecken in der Vergangenheit fest. Das Ende ist schon jenseits von Traum und Erwachen, das Geheimnis der Stunde ist für immer verloren, und wir - unsere Welt ist tot. Vorbei ist also endgültig - die Frist - in der wir die Shoah hätten verhindern können, und sei es nur spirituell, und den Abgrund überqueren - durch einen Traum erwachen. Von hier an - bleiben fremde Welten für immer Tag und Nacht, und das Ergebnis ist doch - die Entweihung des Traums. Licht und Dunkel scheiden sich - und wir bleiben in der Finsternis, blind, und in unserem Wiegenlied werden wir gesammelt - versiegelt
Z[sein Gesicht noch immer vergraben]: Und träumend?
Lilith: Endlose Nacht ist ewiger Traum - Katastrophe der Trennung zwischen Zeit und Raum
Zu Nichts und Leere - Zerstörung des inneren Raums, aber das Gesicht - begrub
[Z hebt nur sein Gesicht]
Von sich selbst gerissen - mit Scheidungsbrief für ewig - eine Welt zersägt
Am Grund der Zeit, bis zum tiefsten Punkt der Hölle - ist es geschehen
In der Finsternis fehlt - ein Ziel. Alle Zukunft - vergangen
Z: Oh Lilith, und der Traum?
Lilith: Oh schlummere, ruhe schon. Der ganze Weg - umsonst, oder Shoah in der Erinnerung
Sieh, auch du wirst einschlafen - und schnarchen. Und jetzt ist Zeit sich hinzulegen - wie früher
Das Zittern, langsam, im Geheimen, zu beruhigen [streckt ihre Hand nach ihm aus]
Komm gib mir die Hand, der Lilith, hab keine Angst - zu bedecken [Z wendet seinen Kopf in die entgegengesetzte Richtung von ihr und dem Publikum, verweigert ihre Hand]
Die Leere die ohne Traum blieb - zu enthüllen [bedeckt ihn mit der Tallitdecke einschließlich seines Kopfes wie einen Toten]
Und sie werden ewig tanzen. Ohne Ende
[Ritualmusik ertönt, EPKRSHT kommen aus der Dunkelheit - und kehren zum nicht endenden Ritualtanz um den bedeckten Z zurück, der im Bett in der Bühnenmitte liegt, während K wie immer vorne auf der Bühne sitzt, dem Publikum zugewandt und im Buch blättert. Lilith kommt und setzt sich um ihn herum, sodass das Kind in ihrem Schoß ist und liest ihm eine Geschichte vor während die Musik weitergeht, ohne Ende]
Nachtleben